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Detailergebnis zu DOK-Nr. 58013

Ein Straßenerhaltungsmanagementsystem basierend auf einer Betrachtung der finanziellen Auswirkungen von Erhaltungsmaßnahmen (Orig. engl.: Pavement management system based on financial consequence)

Autoren S. Bemanian
P. Polish
G. Maurer
Sachgebiete 2.2 Unterhaltungskosten
12.0 Allgemeines, Management

Washington, D.C.: Transportation Research Board (TRB), 2005 (Transportation Research Record (TRB) H. 1940) S. 32-37, 2 B, 4 T, 4 Q

Im US-Bundesstaat Nevada wird seit 1997 ein Straßenerhaltungsmanagementsystem eingesetzt, bei dem im Rahmen der Erhaltungsplanung die finanziellen Auswirkungen unterschiedlicher Maßnahmenfolgen betrachtet werden. Dargestellt wird, dass die notwendigen Erhaltungsinvestitionen durch ein rechtzeitiges Eingreifen und eine Durchführung kostengünstiger schadensursachenbeseitigender Erhaltungsmaßnahmen deutlich reduziert werden können. Die Einführung einer derartigen rechnergestützten Erhaltungsplanung beinhaltete ein achtstufiges Vorgehen. Nachdem zunächst die politisch-administrative Unterstützung sichergestellt wurde, erfolgte der Aufbau einer Straßendatenbank, in der Maßnahmen- und Kostendaten ebenso wie Angaben zur Erhaltungsgeschichte sowie Verkehrs- und Zustandsdaten gespeichert sind. Das Straßennetz wurde anhand der Verkehrsbelastung in Kategorien unterschiedlicher Priorität unterteilt. Für jede Kategorie wurden Modellansätze zur Abschätzung der Nutzungsdauer jeder Maßnahmeart aufgestellt. Daneben wurden Handlungsanleitungen erarbeitet, um durch Tragfähigkeitsmessungen und Materialuntersuchungen die Notwendigkeit einer grundhaften Erneuerung zu ermitteln. Wesentliches Systemelement ist eine Kostenbetrachtung von Erhaltungsmaßnahmen bei rechtzeitiger Maßnahmendurchführung im Vergleich zu einer notwendigen grundhaften Erneuerung bei Maßnahmenverschiebung. Die Dringlichkeitsreihung priorisiert kostengünstige Erhaltungsmaßnahmen, die im Sinne der Substanzerhaltung zum optimalen Zeitpunkt ausgeführt werden können. Dabei werden anhand eines ingenieurtechnisch begründeten Vorgehens Erhaltungsmaßnahmen ausgeschlossen, die die Schadensursache nicht beseitigen oder die Schadensfolgen nur kurzfristig mindern. Unterhaltungsmaßnahmen werden in die Betrachtung von Maßnahmenfolgen einbezogen. Durch die Einführung des beschriebenen Verfahrens der Erhaltungsplanung konnte zwischen 1999 und 2002 der Erhaltungsrückstand in Nevada ohne zusätzliche Investitionen um 50 % reduziert werden. Wesentlicher Vorteil ist die Verbesserung der Kommunikation zwischen den in der Erhaltungsplanung tätigen Ingenieuren und den Entscheidungsträgern, da die kurz- und langfristigen finanziellen Auswirkungen unterschiedlicher Erhaltungsstrategien aufgezeigt werden können.