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Detailergebnis zu DOK-Nr. 58079

Straßenlärm in großen Abständen (Forschungsauftrag ASTRA 2001/053)

Autoren K. Heutschi
J. Hofmann
Sachgebiete 6.9 Verkehrsemissionen, Immissionsschutz

Zürich: Schweizerischer Verband der Straßen- und Verkehrsfachleute (VSS), 2006, 83 S., zahlr. B, Anhang (Bundesamt für Straßen (Bern) H. 1154)

Für größere Quellen-Empfängerabstände können wetterbedingte Einflüsse auf die Schallausbreitung nennenswerte Ausmaße annehmen. Bisher eingesetzte Straßenlärmberechnungsmodelle wie StL-86 ignorierten Meteoeffekte gänzlich oder berücksichtigten sie nur auf einfache Weise (SonRoad) Aufbauend auf einer Zusammenstellung möglicher Rechenverfahren zur Nachbildung der Wetterabhängigkeit der Schallausbreitung wurde ein ray-tracing Verfahren entwickelt, das die Krümmung der Ausbreitung als Folge inhomogener Atmosphäre (insbesondere Windgeschwindigkeits- und Temperaturgradienten) modelliert. Der auf geometrischer Akustik basierende Algorithmus wurde um eine empirische Korrektur ergänzt, die eine Abschätzung der Schallausbreitung in geometrische Schattenzonen hinein erlaubt. Zur Ermittlung dieser Korrektur wurde ein wellentheoretisch exaktes numerisches Verfahren entwickelt, das die exemplarische Berechnung von Referenzsituationen erlaubt. Das SonRoad-M genannte Rechenverfahren wurde anhand von eigenen, sowie in der Literatur dokumentierten Messungen zufriedenstellend validiert. Für verschiedene Prototypsituationen und typische Meteostatistiken wurden die Meteoeffekte im Jahresmittel bestimmt. Daraus lassen sich einfache Faustregeln zur Abschätzung der Bedeutung von Meteoeffekten in konkreten Situationen ableiten. Tagsüber können im Fall ohne Hinderniswirkung relevante Meteokorrekturen bereits ab Distanzen von 50 bis 100 m auftreten (Abschwächung gegenüber neutraler Atmosphäre), nachts zeigen sich mit Hinderniswirkung deutliche Korrekturen ab etwa 100 m (Verstärkung gegenüber neutraler Atmosphäre).