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Detailergebnis zu DOK-Nr. 58352

Steigerung von Fahrgeldeinnahmen und Fahrgastzahlen: Integriertes Marketing bei den Berliner Verkehrsbetrieben

Autoren T. Reinhold
Sachgebiete 5.3.4 Öffentlicher Personennahverkehr

Nahverkehr 24 (2006) Nr. 10, S. 14-22, 13 B, 23 Q

Durch einen integrierten Marketingansatz konnte die BVG in den vergangenen drei Jahren die Fahrgeldeinnahmen um über 22 Prozent steigern und gleichzeitig Be- und Vertriebskosten senken. Ein Vergleich der Jahre 2004 und 2005 zeigt, dass die verschiedenen Marketingmaßnahmen unterschiedliche Wirkungen auf die Einnahmen und Fahrgastzahlen haben: Angebotsverbesserungen, Vertriebs- und Kommunikationsoffensiven sowie die Zunahme von Touristen und die steigenden Benzinpreise führen sowohl zu Fahrgastgewinnen, als auch zu Mehreinnahmen. Allgemeine Tarifmaßnahmen und Schwarzfahrerkontrollen erhöhen ebenfalls die Einnahmen, wirken aber auf der Fahrgastseite negativ, während die Wiedereinführung eines Sozialtickets zwar zu Fahrgastgewinnen, aber zu Einnahmeverlusten geführt hat. Durch Baustellen sowie eine geringere Anzahl an Werktagen ergaben sich sowohl Fahrgast- als auch Einnahmenverluste. Die Einnahmensteigerung beträgt über 7 % pro Jahr. Der Verfasser rechnet nicht damit, dass sich diese Entwicklung in gleicher Größenordnung in den nächsten Jahren fortsetzen lassen wird. Schon jetzt zeichnet sich ab, dass durch die Verschiebung einer von den Verkehrsunternehmen favorisierten Tarifmaßnahme im Jahr 2006 auf das Jahr 2007 dringend benötigte weitere Einnahmesteigerungen erst mit Verzögerung realisiert werden können. Die noch nicht abgeschlossene Auswertung der VBB-Verkehrserhebung 2005 sowie die im nächsten Jahr anstehende neue Verkehrserhebung werden voraussichtlich Fahrgastverlagerungen zur S-Bahn und DB Regio aufzeigen, die zu einem geringeren Anspruch der BVG aus der Einnahmenaufteilung führen. Und die im Bundesvergleich unterdurchschnittliche wirtschaftliche Entwicklung Berlins führt zu tendenziell rückläufigen Mobilitätsbudgets und schwächt damit den ÖPNV genauso wie den MIV. Damit ist die Herausforderung für die Verkehrsunternehmen umso größer, durch eine bestmögliche Beförderungsqualität die Kundenzufriedenheit weiter zu steigern, Stammkunden mit einer hohen, dienstleistungsorientierten Betreuungsqualität noch besser zu binden und durch gezielte Vertriebs- und Kommunikationsmaßnahmen grundsätzlich wechselbereite MIV-Fahrer als Kunden für den ÖPNV zu gewinnen.