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Detailergebnis zu DOK-Nr. 58386

Schäden durch Alkali-Aggregat-Reaktion an Betonbauten in der Schweiz (Forschungsauftrag AGB 2001/471)

Autoren C. Merz
F. Hunkeler
A. Griesser
Sachgebiete 9.3 Zement, Beton, Trass, Kalk
9.5 Naturstein, Kies, Sand

Zürich: Schweizerischer Verband der Straßen- und Verkehrsfachleute (VSS), 2006, 150 S., zahlr. B, T, Q, Anhang (Bundesamt für Straßen (Bern) H. 599)

Problematik und Ausmaß der Alkali-Aggregat-Relation wurden in der Schweiz erst in den letzten 10 Jahren wahrgenommen, als Bauwerke, die zwischen 1960 und 1980 erstellt wurden, erste Schäden zeigten. Die landesweite Untersuchung von über 400 Bauwerken ergab, dass ca. 40 - 50 % geringfügige Schäden und eine langsame Schadensentwicklung, weitere ca. 40 - 50 % mittlere bis große Schäden bei langsamer Schadensentwicklung und ca. 10 - 20 % große bis sehr große Schäden und eine rasche Schadensentwicklung aufwiesen. Die regionale Verteilung zeigt zwar gewisse Unterschiede, die jedoch z. T. auf unterschiedliche Bauverfahren (Kunstbauten aus Naturstein) zurück geführt werden können. Als Hauptursache der Schäden wurde die Reaktivität der Gesteinskörnungen ermittelt. Auch die Verwendung von Zementen mit niedrigem wirksamen Alkaligehalt verhindert danach nicht mit Sicherheit Langzeitschäden. Nach den durchgeführten Untersuchungen wird in der Schweiz mit einer Latenzzeit von 15 bis 20 Jahren gerechnet, wobei die größte Schadenshäufung bei 35 bis 40 Jahre alten Bauwerken auftritt. Feuchtezutritt und geographische Lage (Süd- / Nordorientierung) beeinflussen Stärke und zeitlichen Verlauf der Reaktion. Neben Empfehlungen für Zustandsuntersuchungen werden auch Vorschläge für die Einstufung der Bauwerke in Risikoklassen und in Verbindung mit einer Klassifizierung der Umgebungsbedingungen Maßnahmeklassen für Neubauten vorgeschlagen.