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Detailergebnis zu DOK-Nr. 59875

Gefährdungspotenzial des Betriebsdienstpersonals

Autoren M. Zimmermann
S.B. Riffel
Sachgebiete 16.3 Verkehrssicherung (Absperrdienst)

Straße und Autobahn 59 (2008) Nr. 4, S. 201-208, 4 T, 5 Q

Auf der Grundlage von 951 Unfallprotokollen aus den Jahren 1997 bis 2005, bei denen Bedienstete, Fahrzeuge oder Geräte der Straßenbauverwaltungen in Arbeitsstellen kürzerer Dauer (AkD) auf Autobahnen zu Schaden kamen, wurden relevante Unfallmuster herausgearbeitet. So konnte im Wesentlichen der Lkw als Hauptunfallverursacher mit einem Anteil von knapp 60 % am Gesamtunfallaufkommen identifiziert werden. Hauptsächlich sind AkD bei Sperrung des rechten Fahrstreifens oder Standstreifens betroffen. Ein "Anprall von hinten" auf dem rechten Fahrstreifen und ein "seitliches Streifen" auf dem Standstreifen von z. B. Absperrtafeln oder Fahrzeugen treten mit etwa gleichen Anteilen am häufigsten auf. Besonders auffällig ist, dass fast 80 % der verunglückten Mitarbeiter in ihrem Fahrzeug verletzt wurden, nur ca. 20 % der Verunglückten befanden sich beim Unfall außerhalb der Fahrzeuge. Abgeleitet aus diesem hohen Anteil an Verletzten im Fahrzeug sollte eine Unfallfolgenminderung z. B. durch konsequentes Aussteigen des Fahrers bei stationären Arbeitsstellen angestrebt werden. Das größte Potenzial zur Vermeidung von Unfällen stellt die aktive Fahrzeugsicherheit bei den unfallverursachenden Verkehrsteilnehmern dar. Würden Lkw, die als Hauptunfallverursacher im Verhältnis zu ihrem Anteil an der Verkehrsleistung deutlich überrepräsentiert sind, mit radarbasierten Fahrgeschwindigkeitsreglern bzw. Notbremsassistenten und Spurassistenzsystemen ausgestattet, könnte ein hohes Maß an Sicherheit erzielt werden.