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Detailergebnis zu DOK-Nr. 60637

Kapazitätsauslastung, Umweltschutz und Finanzierung im Straßensektor in Ballungsräumen

Autoren J.P. Klatt
C. von Hirschhausen
T. Beckers
Sachgebiete 0.2 Verkehrspolitik, Verkehrswirtschaft
2.4 Verkehrsabgaben, Straßenbenutzungsgebühren

Zeitschrift für Verkehrswissenschaft 79 (2008) Nr. 3, S. 167-220, 2 B, 3 T, zahlr. Q

Die Analyse hat gezeigt, dass die simultane Erreichung einer effizienten Kapazitätsauslastung, eines effizienten Umweltschutzes sowie einer effizienten Finanzierung im Straßenverkehrssektor eine komplexe Aufgabe darstellt und den parallelen Einsatz verschiedener wirtschafts- bzw. verkehrspolitischer Instrumente erfordert. Dabei kann ein Bestandteil eines kombinierten Instrumenteneinsatzes das Instrument Road Pricing sein, insbesondere im Hinblick auf eine effiziente Kapazitätsauslastung, wobei vor der Einführung einer Road-Pricing-Lösung im Rahmen einer Einzelfallbetrachtung stets räumlich detaillierte (Verkehrs-)Simulationen sowie eine adäquate ökonomische Bewertung verschiedener Road-Pricing-Szenarien nötig sind. Denn eine City-Maut führt nicht in jedem Fall zu Wohlfahrtssteigerungen. Die letztendlichen verkehrlichen Wirkungen hängen u. a. von der Straßennetzstruktur und der Auslastungssituation ab, wie die Simulation von verschiedenen Road-Pricing-Szenarien für die Städte Berlin und Stuttgart belegt haben. Ferner werden hohe Mauterhebungskosten eine Einführung konkreter Road-Pricing-Lösungen zumeist (noch) verhindern. Nur in einzelnen Städten könnten Road-Pricing-Lösungen kurz- oder mittelfristig aus wohlfahrtsökonomischer Sicht vorteilhaft sein, was im Rahmen von Nutzen-Kosten-Analysen zu prüfen wäre. Mit dem Absinken von Mauterhebungskosten dürfte zukünftig jedoch die Bedeutung von Road-Pricing-Lösungen zunehmen.