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Detailergebnis zu DOK-Nr. 61087

Prüfung und Bewertung des Tieftemperaturverhaltens von Asphalt

Autoren K. Mollenhauer
C. Karcher
Sachgebiete 9.0 Allgemeines, Prüfverfahren, Probenahme, Güteüberwachung
9.1 Bitumen, Asphalt

Straße und Autobahn 60 (2009) Nr. 5, S. 281-286, 5 B, 1 T, 11 Q

Im Kontext der grundlegenden europäischen Anforderungen an Asphalte, die in den verschiedenen Teilen der DIN EN 13108 mit den zugehörigen Prüfvorschriften gemäß DIN EN 12697 formuliert sind, fehlte bisher eine Versuchsmethodik, die das Tieftemperaturverhalten anspricht. In Deutschland gibt es dazu Prüfverfahren, welche die Prüfung und Bewertung der Asphalteigenschaften bei niedrigen Temperaturen ermöglichen. Solche Prüfverfahren werden für die Europäische Normung ausdrücklich gesucht, sodass die deutsche Vorgehensweise durch die FGSV geprüft wurde. Als Ergebnis konnte im Sommer 2008 eine prEN 12697-46 auf europäischer Ebene eingebracht werden. Im Beitrag werden die deutschen Erfahrungen, die mit diesem Prüfverfahren in den letzten 20 Jahren gesammelt werden konnten, vorgestellt. Die Prüfsystematik setzt sich aus Zugversuchen bei verschiedenen Versuchstemperaturen und Abkühlversuchen an Asphaltprobekörpern zusammen. Ergebnisse der Zugversuche sind die Zugfestigkeit und Bruchdehnung in Abhängigkeit der Temperatur. In Abkühlversuchen werden die Bruchspannung und die Bruchtemperatur sowie der Verlauf der kryogenen Spannung in Abhängigkeit der Temperatur ermittelt. Durch die kombinierte Auswertung der Ergebnisse aus beiden Versuchstypen kann die Zugfestigkeitsreserve in Abhängigkeit der Temperatur berechnet werden. Diese Zugfestigkeitsreserve beschreibt die Spannung in der Asphaltschicht, die zusätzlich zu der kryogenen Spannung durch den Verkehr aufgenommen werden kann. Die Forschungsergebnisse zeigen die grundsätzliche Anwendbarkeit der Prüfsystematik zur Bewertung der Kälteeigenschaften von Asphaltmischgut im Labor.