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Detailergebnis zu DOK-Nr. 61378

Bestimmung von Rad-Fahrbahn-Kräften mittels dynamometrischem Rad und eines in die Straßeninfrastruktur integrierten (Mess-) Systems (Orig. franz.: Évaluation concurrentielle du torseur de contact pneumatique / Chaussée au moyen d'une roue dynamométrique et d'un système intégré à l'infrastructure routière)

Autoren A. Coiret
O. Orfila
Sachgebiete 14.4 Fahrzeugeigenschaften (Achslasten, Reifen)

Bulletin des laboratoires des Ponts et Chaussées (2008) Nr. 273, S. 133-145, 15 B, 17 Q

Die Kenntnis der von den Rädern auf die Fahrbahn ausgeübten Kräfte ist hilfreich bei der Abschätzung des Risikos für den Verlust der Fahrzeugkontrolle. Solche Kräfte können - wenn gemessen - versuchsweise mit der Griffigkeit korreliert werden, um die Analyse des dynamischen Verhaltens eines Fahrzeugs zu sichern. Angesichts der teuren Dynamometer-Räder, die bisher für solche Untersuchungen verwendet werden, hat das Laboratoire Central des Ponts et Chaussées (LCPC) für solche Untersuchungen ein alternatives System entwickelt. Dieses, bestehend aus einem mit (Mess-)Instrumenten versehenen Versuchsabschnitt erlaubt es, die in der Kontaktfläche zwischen Reifen und Fahrbahn auftretenden Kräfte zu messen. Das Verfahren vergleicht die so gewonnenen Werte mit denen eines Fahrzeugs, das mit einem Dynamometer-Rad ausgestattet ist. Ergebnisse werden für folgende Fälle präsentiert: für das Einschlagen eines Rads im Stand, das Fahren mit konstanter Geschwindigkeit sowie für die Gefahrenbremsung auf trockener und nasser Fahrbahn (ohne ABS). Obwohl damit keine genauen Werte der Kräfte über einen längeren Abschnitt erfasst werden können, stimmen solche örtlich bzw. punktuell gewonnenen Werte mit denen aus Dynamometer-Rad-Messungen gut überein. Dies trifft für beliebige bzw. unterschiedliche Fahrzeuge zu. Das System könnte deshalb auf heterogen zusammengesetzte Fahrzeugflotten angewendet werden. Eine Anwendungsperspektive wird darin gesehen, die aus im Straßennetz vorhandenen Geschwindigkeitsmessstationen gewonnenen Daten mit denen aus Griffigkeitsmessungen zu ergänzen, um die Sicherheitsbilanz der als besonders gefährlich bekannten Abschnitte genauer abschätzen und durch geeignete Maßnahmen erhöhen zu können.