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Detailergebnis zu DOK-Nr. 61949

Ein Masterplan für Köln: Mäzenatenstiftung versus öffentliche Planung

Autoren J. Beste
Sachgebiete 5.0 Allgemeines (Verkehrsplanung, Raumordnung)

Planerin (2009) Nr. 6, S. 29-32, 4 B, 4 Q

Die Initiative von Seiten der Unternehmer bewirkte Druck auf Verwaltung und Politik, ein derartiges Projekt in Angriff zu nehmen. Die Entscheidung der Stadt zur Annahme und Unterstützung des Geschenks beinhaltete allerdings ein großes Risiko: Der Projektprozess ist zum Erfolg gezwungen, da ein derart initiierter und kommunizierter Plan kein Misserfolg werden darf. Zu groß wären der Imageschaden für die Stadt und das Gefühl der Mäzene und Beteiligten, in dieser Stadt nichts voranbringen zu können. Entgegen der Kölner Befürchtungen hat es sich bewährt, mit einem renommierten Planer von außen zu arbeiten, der nicht bereits mit Planungen und Interessen in der Stadt involviert war und mit frischem Blick örtliche Fragen in größere Zusammenhänge stellen konnte. Eine Haltung, die der Stadt eine eigene Gestaltungshandschrift geben will, wäre hierbei allerdings nicht zielführend gewesen. Besonders in der agilen und heterogenen Stadt Köln ist ein flexibles Grundgerüst von Planungen, das vorhandene Projekte und Konzepte einbezieht und ohne "Leuchtturmprojekte" auskommt, im langen Umsetzungszeitraum überlegen, weil anpassbar und veränderbar. Der beschriebene Beteiligungsprozess mit öffentlichem und transparentem Verfahren in einem überschaubaren Bearbeitungszeitraum ist nicht zuletzt deshalb ein Erfolgsfaktor, weil er viele Auseinandersetzungen und Diskussionen über die Inhalte bereits im Lauf der Erarbeitung führte. Ohne Beteiligungsprozess wären die Planinhalte nach Abschluss der Erarbeitung einer bürgerschaftlichen und politischen Diskussion preisgegeben worden, deren Ergebnisse dann eventuell nicht mehr zu einem stimmigen Werk zusammengefügt worden wären.