Zurück Vor

Detailergebnis zu DOK-Nr. 62108

Lärmrobuste Stadtquartiere: ein Aktionsfeld für die Lärmminderungsplanung

Autoren J. Kaiser
Sachgebiete 6.9 Verkehrsemissionen, Immissionsschutz

Lärmbekämpfung 5 (2010) Nr. 2, S. 74-77, 5 B, 6 Q

Der motorisierte Straßenverkehr als Lärmquelle Nummer Eins wird zunehmend zu einem städtischen Umweltproblem. Trotz stagnierendem Motorisierungsgrad in der Bevölkerung, steigt die Umweltbelastung durch eine Zunahme von Häufigkeit und Distanz der zurückgelegten Wege. Während die Hauptemittenten durch Abwrackprämie und Umweltzonen aus den Innenstädten verbannt werden, erhalten großmotorige Vans und neumodische Vehikel, wie Quads, Einzug auf unseren Straßen. Wir haben es daher mit einer sachlichen und räumlichen Verlagerung der Lärmproblematik zu tun. Neben der gesundheitlichen Relevanz wird Verkehrslärm auch zu einem sozialräumlichen und ökonomischen Problemfall und somit zu einem Aufgabenfeld der Stadtentwicklung. Eine hohe Lärmbetroffenheit am Wohnstandort hat Auswirkungen auf die Nachfrage. Der Wertverlust von Immobilien an verlärmten Standorten führt zu sinkenden privaten und kommunalen Einnahmen, wie Miete bzw. Grundsteuer. Damit besteht die Gefahr, dass private und öffentliche Investitionen in die Gebäudesanierung bzw. öffentliche Verkehrsinfrastruktur, die eine Lärmminderung fördern, sinken. Innerstädtische Hauptverkehrsstraßen sind auch Wohn- und Geschäftsstraßen. Diese und angrenzende Quartiere stehen im besonderen Fokus der Lärmminderungsplanung (LMP).