Zurück Vor

Detailergebnis zu DOK-Nr. 62195

Vergleichende Betrachtung der Sicherheit und Wirtschaftlichkeit von Arbeitsstellen kürzerer Dauer auf Autobahnen bei Tag und Nacht

Autoren D. Kemper
Sachgebiete 5.22 Arbeitsstellen

Aachen: Institut für Straßenwesen, RWTH Aachen, 2010, VIII, 160 S., 68 B, zahlr. Q, Anhang (Aachener Mitteilungen Straßenwesen, Erd- und Tunnelbau Nr. 52). - ISBN 3-925163-41-7

Etwa ein Drittel der staubedingten Verlustzeiten auf deutschen Autobahnen resultieren aus Arbeitsstellen. Eine Reduzierung dieser Kosten ist vor allem durch die Optimierung der jährlich etwa 70 000 staurelevanten Arbeitsstellen kürzerer Dauer (AkD) möglich. Insbesondere eine Verlagerung dieser Arbeitsstellen vom Tag in die Nacht stellt die wichtigste Alternative dar, die Straßennutzerkosten deutlich zu senken. Allerdings wurden die Sicherheitsaspekte von Nachtbaustellen noch nicht wissenschaftlich betrachtet, sodass immer wieder Bedenken gegen diese Art von Arbeitsstellen vorgebracht werden. Daher wurden alle sicherheitsrelevanten Aspekte von Nachtbaustellen betrachtet, mit dem Ziel, Empfehlungen für die Durchführung von Arbeitsstellen kürzerer Dauer bei Nacht zu erarbeiten. Hierzu wurden u. a. ca. 14 500 AkD sowie etwa 33 500 Unfälle auf Bundesautobahnen der Jahre 2002 bis 2005 analysiert und hinsichtlich Verkehrs- sowie Arbeitssicherheit bewertet. Die angestellten Untersuchungen haben gezeigt, dass Nachtbaustellen kein höheres Gefährdungspotenzial aufweisen, als vergleichbare Arbeitsstellen bei Tag. Der Anstieg der Unfallzahlen im Bereich von Arbeitsstellen gegenüber der freien Strecke ist bei Nacht sogar geringer als bei Tag. Die Unfallzahlen je 1 000 AkD-Stunden liegen bei Tag etwa 30 % höher als bei Nacht, und auch die Unfallkostenraten sind im Bereich von AkD bei Tag höher als bei Nacht. Generell ist als eine Hauptursache für die erhöhten Unfallzahlen im Bereich von Arbeitsstellen in der hieraus resultierenden Stauentwicklung zu sehen, in erster Linie bei Tag. Aufbauend auf den Unfallanalysen konnten sowohl organisatorische als auch technische Maßnahmen entwickelt und deren Wirkung auf die Verkehrs- und Arbeitssicherheit abgeschätzt werden.