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Detailergebnis zu DOK-Nr. 62448

Die Viskosität von Bindemitteln und Asphaltmörtel im Zugretardationsversuch mit Anwendungsbeispielen

Autoren K. Schellenberg
P. Schellenberg
Sachgebiete 9.0 Allgemeines, Prüfverfahren, Probenahme, Güteüberwachung
9.1 Bitumen, Asphalt

Straße und Autobahn 61 (2010) Nr. 6, S. 392-397, 14 B, 8 T, 2 Q

Die Wahl von großen prismatischen Proben ermöglicht die Durchführung von Zugretardationsversuchen zur Ermittlung der Zugviskositäten am Bindemittel und an Bindemittel-/Füllergemischen. Die Proben werden liegend auf Kugelbett und Gleitschicht weitgehend reibungsfrei gelagert, mit einer Schrittmotor-Getriebeeinheit spontanen Zugspannungen ausgesetzt. Die Messung der Längenänderung der Probekörper erfolgt über selektierte Wegaufnehmer. Die im Verfahren IFM-System RoVis ermittelten Viskositäten weisen über der jeweiligen Temperaturspanne immer einen linearen Verlauf auf, bei logarithmischer Darstellung der Viskositäten auf der Ordinate und korrelieren bei der Prüfung von Bitumen als Bindemittel mit den Erweichungspunkten Ring und Kugel. Diese Aussage gilt ausdrücklich nicht für polymermodifizierte Bindemittel. Da die Ergebnisse der Viskositätsmessungen im Zugretardationsversuch bei Bitumen und polymermodifizierten Bitumen, auch bei Füller-Bitumen-Gemischen als Mörtel immer exakt der Gesetzmäßigkeit log (LamdaZ) = a + b T folgen, kann bei Routineprüfungen schon eine Temperatur als Kennwert dienen und der Dimensionierung zugrunde gelegt werden. Die Viskosität von Mörtel, festgestellt im Retardationsversuch, liefert auch eine direkte Aussage über die Standfestigkeit des Asphalts in der Wärme.