Zurück Vor

Detailergebnis zu DOK-Nr. 62590

Betonfahrbahnen: eine Erfolgsgeschichte am Beispiel der BAB A 11 in Brandenburg

Autoren R. Anger
Sachgebiete 5.1 Autobahnen
11.3 Betonstraßen

Straße und Autobahn 61 (2010) Nr. 7, S. 473-480, 19 B, 2 T, 4 Q

Berlinka heißt heute die Vorkriegsautobahn, die die Reichshauptstadt mit Königsberg verbinden sollte. Die Idee kam vom Generalinspektor für das deutsche Straßenwesen Dr.-Ing. Fritz Todt. Sein Vorhaben wurde sofort in die Tat umgesetzt. Der Bau begann in den Abschnitten Berlin-Stettin und Elbing-Königsberg. Den ersten Spatenstich machte Gauleiter Erich Koch am 12. Dezember 1933 bei Pomehrendorf (Pomorska Wie). Die Bundesautobahn (BAB) A 11 wurde im Rahmen des Reichsautobahnbaus 1936 dem Verkehr übergeben. Ein Teil dieser Autobahn (9 km Richtungsfahrbahn) liegt noch heute unter Verkehr, was einmalig in Deutschland ist. In den Jahren 2010 bis 2011 erfolgt die Erneuerung des mittlerweile arg strapazierten letzten Teils der Reichsautobahn. Mit der Erneuerung des Teilstücks zwischen Autobahndreieck "Kreuz Uckermark" und der Landesgrenze Brandenburg/Mecklenburg-Vorpommern (bei Anschlussstelle Schmölln) verschwindet damit der letzte noch in Deutschland existierende Original-Streckenabschnitt der ehemaligen "Reichsautobahn". Mehr als 73 Jahre steht somit die 1936 gebaute Beton-Fahrbahn inzwischen unter Verkehr. Die Baulast der A 11 im Bereich von Brandenburg umfasst 90,7 km (181,4 km Richtungsfahrbahn). Sie verläuft nordöstlich vom Berliner Ring, beginnend am heutigen "Dreieck Schwanebeck" (früher "Bernauer Schleife" genannt) in Richtung Mecklenburg-Vorpommern weiter bis zur polnischen Grenze und streift das Naturschutzgebiet der Schorfheide. Der Beitrag befasst sich mit der Geschichte der A 11, der Ausgangssituation zum Anfang der 1990er Jahre, mit der konstruktiven Ausbildung der Reichsautobahn und mit den Erfahrungen bei der Instandsetzung und der Erneuerung. Die Aufgabe des Landes Brandenburg zu Beginn der 1990er Jahre bestand in der Wiederherstellung der Befahrbarkeit und in der Erneuerung des Autobahnnetzes, des Bundes- und des Landesstraßennetzes. Am Beispiel der A 11 werden die verschiedenen Bauweisen aufgezeigt, die zur Anwendung kamen. So wird auf die Zwischenausbauvarianten in Asphaltbauweise und die grundhaften Erneuerungen in Asphalt- und Betonbauweise eingegangen. Speziell wird die Versuchsstrecke in Kompositbauweise angesprochen.