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Detailergebnis zu DOK-Nr. 63136

Wirkung komplexer Maßnahmen auf die Verkehrsmittelwahl von Umlandpendlern

Autoren U. Lange
Sachgebiete 5.3.4 Öffentlicher Personennahverkehr

München: Lehrstuhl für Verkehrstechnik, Technische Universität München, 2009, III, 100 S., zahlr. B, T, Q (Schriftenreihe des Lehrstuhls für Verkehrstechnik der Technischen Universität München H. 8). - ISBN 978-3-937631-08-0

Die Arbeit analysiert und bewertet die genannten Maßnahmen zur Verbesserung der Verkehrssituation in der Region München. Dabei geht es zunächst um Einzelmaßnahmen, anschließend aber auch um die Wechselwirkung dieser Einzelmaßnahmen untereinander. Die Bewertung erfolgt mittels eines Vergleichs des angestrebten zukünftigen Zustands mit dem bisherigen Zustand. Die Komplexität der Aufgabenstellung ergibt sich sowohl aus der Größe des Untersuchungsraums als auch aus den bei der Bewertung von Verbundmaßnahmen auftretenden Methodenproblemen. Zur Abschätzung der Wirkungen, die von Maßnahmen zur Beeinflussung der Verkehrsmittelwahl ausgehen, dienen sogenannte Modal-Split-Modelle, welche die Verkehrsmittelwahl in Abhängigkeit von der Ausprägung des Verkehrsangebots abbilden. Bei diesen Modellen tritt jedoch das Problem auf, dass die einfach strukturierten Modelle, die mit leicht zu beschaffenden Daten auskommen, die Wirkungen nur sehr ungenau wiedergeben, und eine genauere Vorhersage der Wirkungen komplexe Modelle mit umfangreichen und meist nur schwer zu beschaffenden Daten erfordert. Der eine Schwerpunkt dieser Arbeit lag deswegen auf der Untersuchung von Modal-Split-Modellen im Hinblick auf ihre Anwendbarkeit bei der vorliegenden Problemstellung. Der andere Schwerpunkt der Arbeit lag in der Ermittlung der Wirkungen mithilfe des modifizierten Modal-Split-Modells. Hierbei mussten rechentechnische Probleme gelöst werden, denn durch die Einbeziehung auch der Wechselwirkungen der Maßnahmen und der großen Ausdehnung des Untersuchungsgebiets musste eine sehr große Menge an Daten verarbeitet werden, die übliche Umfänge bei weitem übertraf. Die Ergebnisse zeigen eine deutliche Dominanz der Pull-Maßnahme "Verbesserung des Störfallmanagements bei der S-Bahn" und der Push-Maßnahme "Parkraummanagement", welche die Parkplätze am Straßenrand bewirtschaftet und damit die Pkw-Benutzung im Berufsverkehr verteuert. Diese Dominanz zeigt sich sowohl bei der Einzelwirkung der Maßnahmen als auch bei der Wirkungskombination. Bei der Kombination von Maßnahmen wird oft befürchtet, dass die Maßnahmen untereinander konkurrieren und sich gegenseitig negativ beeinflussen. So könnte z. B. eine Verbesserung des P+R-Angebots zu geringeren Fahrgastzahlen im Zubringerbusverkehr führen. In dieser Arbeit konnte jedoch gezeigt werden, dass dies nicht der Fall ist. Das Angebot verschiedener Zubringersysteme zur S-Bahn erhöht dagegen die Anzahl der S-Bahn-Benutzer und verbessert damit in der Wechselwirkung den Modal-Split.