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Detailergebnis zu DOK-Nr. 63432

Verbund von Spanngliedern (Forschungsauftrag AGB 2002/006)

Autoren R. Ullner
Sachgebiete 15.3 Massivbrücken

Zürich: Schweizerischer Verband der Straßen- und Verkehrsfachleute (VSS), 2009, 259 S., zahlr. B, T, 77 Q, Anhang (Bundesamt für Straßen (Bern) H. 642)

Im Mittelpunkt der Arbeit stehen die Experimente zur Untersuchung einiger wesentlicher Einflüsse auf das Verbundverhalten, nämlich die Spanngliedgröße, das Hüllrohrmaterial und die Hüllrohrform, die Verwendung eines Korrosionsschutzmittels für den temporären Korrosionsschutz und die Belastungsrichtung. Das neue Versuchskonzept ist zur Untersuchung des Verbundverhaltens geeignet und ermöglicht es, die Eintragungslänge des Kraftzuwachses im Spannglied in den Beton direkt zu ermitteln. Auf der Basis von Dehnungsmessungen auf der Betonoberfläche wird die Verbundschubspannungs-Schlupf-Beziehung unter Verwendung passender eindimensionaler Verbundmodelle kalibriert. Es wird ein trilineares Verbundmodell eingeführt, mit dem der Einfluss der verschiedenen Versuchsparameter verglichen werden kann. Die spezielle Oberflächenprofilierung der Litzen beeinflusst den Verbundmechanismus derart, dass die maximalen und mittleren Verbundschubspannungen von der Ausziehkraft abhängen. In einem zweiten Teil der Arbeit wird das experimentell bestimmte Verbundvermögen dem rechnerisch ermittelten Verbundbedarf von vorgespannten Durchlaufträgern gegenübergestellt. Der Verbundbedarf wird anhand von Beispielen illustriert, und das Trag- und Verformungsverhalten wird mit verbundlos vorgespannten Betonbauteilen verglichen. Im Gebrauchslastbereich ist nicht mit einer Beeinflussung des Trag- und Verformungsverhaltens durch den Verbund zu rechnen. Es wird gezeigt, dass der Verbundbedarf das Verbundvermögen unter bestimmten Bedingungen überschreiten kann (z. B. bei Verwendung von Kunststoffhüllrohren), was zu einer geringeren Traglast führen kann. Korrosionsschutzöle für den temporären Korrosionsschutz brauchen nicht vor dem Injizieren entfernt zu werden. Beruht die Verankerung von Kräften im Spannglied auf dem Verbund, ist die Verwendung von Korrosionsschutzölen hingegen nicht zulässig (z. B. Zwiebelverankerung). Zum Schluss wird das Verbundverhalten für die rechnerische Behandlung von Verbundproblemen nachträglich mit Litzen vorgespannter Betonbauteile vereinfacht.