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Detailergebnis zu DOK-Nr. 63496

Ein stochastisches Dilemma-Gefährdungs-Modell für schnell befahrene Zufahrten lichtsignalgesteuerter Knoten (Orig. engl.: Stochastic dilemma hazard model at high-speed signalized intersections)

Autoren M. Abbas
P. Li
Sachgebiete 5.11 Knotenpunkte
6.2 Verkehrsberechnungen, Verkehrsmodelle
6.3 Verkehrssicherheit (Unfälle)
6.7 Verkehrslenkung, Verkehrssteuerung, Telekommunikation

Journal of Transportation Engineering 136 (2010) Nr. 5, S. 448-456, 10 B, zahlr. Q

Als Dilemmazone wird eine Fläche in einer Knotenpunktzufahrt bezeichnet, in der ein Fahrer bei beginnender Gelbphase bis zur Haltlinie weder gefahrlos abbremsen noch die Kreuzung gefahrlos überqueren kann. Sein Dilemma entsteht dadurch, dass er entscheiden muss, ob er abbremst oder beschleunigt. Einfache Modelle benutzen die Anzahl der Fahrzeuge in der Dilemmazone als Indikator für die Verkehrssicherheit. Die Entscheidung des Fahrers hängt jedoch von dem Abstand des Fahrzeug und dessen Geschwindigkeit ab. Es wird daher ein Gefährdungsmodell entwickelt, das die verbleibende Fahrzeit bis zur Haltlinie bei beginnender Gelbphase als wesentliche Einflussgröße verwendet. Bei Betrachtung eines Einzelfahrzeugs kann nur die Entscheidung, in die Kreuzung einzufahren, bei nicht ausreichender Beschleunigung zu einer Kollision mit dem Querverkehr führen. Im Fall der Interaktion zwischen zwei (oder mehr) Fahrzeugen kann es zu einem Auffahrunfall führen, wenn das führende Fahrzeug abbremst, der Fahrer des Folgefahrzeugs sich aber entschieden hat, in die Kreuzung einzufahren. Wenn sich beide Fahrer entscheiden abzubremsen, passiert (wahrscheinlich) nichts; wenn beide sich entscheiden, in die Kreuzung einzufahren, können beide auch in Kollisionen mit dem Querverkehr verwickelt werden. Zur Validierung des Modells müssen zum einen die Mittelwerte und Standardabweichungen der Restfahrzeit bis zur Kreuzung und zum anderen seine Parameter aus dem Vergleich der simulierten mit den beobachteten Gefährdungswerten ermittelt werden. Das Modell kann für verschiedene Fragestellungen benutzt werden, z. B. zur Bestimmung eines optimalen Räumintervalls.