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Detailergebnis zu DOK-Nr. 64005

Kosten-Wirksamkeits- und Stakeholder-Analyse von Systemen zur Unfallvermeidung in Straßentunneln

Autoren G. Wolf
Sachgebiete 5.17 Bewertungsverfahren (Wirtschaftlichkeitsuntersuchungen)
6.3 Verkehrssicherheit (Unfälle)
15.8 Straßentunnel

Darmstadt, Technische Universität, Dissertation, 2010, X, 168 S., 30 B, 45 T, zahlr. Q, Anhang

Die Erhöhung der Verkehrssicherheit von Straßentunneln durch unfallvermeidende und folgenmindernde Maßnahmen ist Gegenstand einer Vielzahl von Projekten. Wenig Berücksichtigung fanden dabei bisher die Fahrzeuge der Tunnelnutzer, obwohl sie ein wesentliches Element des Systems Straßentunnel darstellen. Ausgangspunkt der vorliegenden Arbeit war die Hypothese, dass der Einsatz kooperativer Systeme Synergien schaffen und einen wesentlichen Beitrag zur Unfallvermeidung in Straßentunneln leisten könnte. Ausgehend von einer Analyse des Unfallgeschehens in Straßentunneln in Österreich wurden für die beiden häufigsten Unfalltypen Auffahrunfall und Alleinunfall je ein kooperatives und ein rein infrastrukturbasiertes System ausgewählt. Dabei wurde vereinfacht von einem unikausalen Zusammenhang zwischen Unfalltyp und Unfallursache ausgegangen, das heißt, ein zu geringer Sicherheitsabstand als Ursache für den Auffahrunfall und eine zu hohe Fahrgeschwindigkeit als Ursache für den Alleinunfall angenommen. In einer Kosten-Wirksamkeitsanalyse wurden die vier ausgewählten Systeme - Moving Spot Light System, Infrastructure-to-Car-Abstandswarnung, Section Control und Intelligent Speed Adaptation - aus gesamtgesellschaftlicher Perspektive untersucht und für einen Betrachtungszeitraum von zehn Jahren das jeweilige Kosten-Wirksamkeitsverhältnis bestimmt. Ergebnis dieser Analyse ist, dass die kooperativen Systeme ungünstigere Kosten-Wirksamkeitsverhältnisse aufweisen als die rein infrastrukturbasierten Systeme. Eine weitere Bewertung der vier ausgewählten Systeme erfolgte im rahmen einer Stakeholder-Analyse. Als Ergebnis der beiden Teilbewertungen ist festzuhalten, dass kooperative Systeme im betrachteten Zeithorizont den rein infrastrukturbasierten sowohl bezogen auf ihr Kosten-Wirksamkeitsverhältnis als aus auch die Akzeptanz der Stakeholder unterlegen sind.