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Detailergebnis zu DOK-Nr. 64279

Mensch und Verkehr: Plädoyer für eine empirisch gestützte Verkehrspolitik auf verhaltenswissenschaftlicher Grundlage

Autoren S. Bamberg
Sachgebiete 0.2 Verkehrspolitik, Verkehrswirtschaft

Verkehrspolitik: eine interdisziplinäre Einführung. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften, 2011 (Perspektiven der Gesellschaft) S. 57-75, 5 B, 12 Q

Der Beitrag begann mit der Frage: Braucht die Verkehrspolitik verhaltenswissenschaftliche Expertisen? Die These lautete, dass sie darauf verzichten kann, wenn es darum geht, aktuelle Trends planerisch in die Zukunft zu verlängern. Wenn Verkehrspolitik aber bestehende Trends verändern will, wenn sie Organisationen, Gruppen und Individuen dazu motivieren will, ihr Verhalten zu verändern, muss sie an den Faktoren/Prozessen ansetzen, die deren Entscheidungen und Verhalten beeinflussen. Dazu braucht sie eine Verhaltenstheorie. Der Einschätzung nach beruhen die meisten verkehrspolitischen Strategieentscheidungen auf technischen, ökonomischen und juristischen Abschätzungen aber nicht auf einer systematischen Analyse der hinter einer Strategie stehenden verhaltenswissenschaftlichen Annahmen. Wenn überhaupt, orientieren sich die politischen Entscheider an dem veralteten und verkürzten Konzept des "Rationalen Entscheiders". Aus der Sicht des Autors würde es der Qualität verkehrspolitischer Entscheidungen nicht schaden, wenn sie schon bei der Strategieentscheidung aktuelles verhaltenswissenschaftliches Wissen einbeziehen würde. Die Verhaltenswissenschaften bieten nicht nur leistungsfähige Theorien zur Erklärung individuellen und kollektiven Verhaltens, sondern auch leistungsfähige Instrumente zur Einschätzung der Verhaltenswirksamkeit von Interventionen.