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Detailergebnis zu DOK-Nr. 64530

Europa fährt auf Radschnellwege(n) ab: Radschnellwege - ein neuer Trend kommt nach Deutschland

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Sachgebiete 5.5 Radverkehr, Radwege

fahrradfreundlich mobil: Infoforum der Arbeitsgemeinschaft Fahrradfreundliche Städte, Gemeinden und Kreise in NRW e.V. (2011) Nr. 29, S. 4-7, 4 B

Die Radverkehrsplanung muss neuen Anforderungen gerecht werden. In den letzten Jahren hat sich vielerorts der Radverkehrsanteil deutlich erhöht. Zur Gesundheitsförderung und für den Klimaschutz muss dieser Anteil weiter gesteigert werden. Gleichzeitig werden Pedelecs und E-Bikes immer beliebter. Mit dieser neuen Fahrradklasse werden neue Reichweiten, neue Räume und neue Zielgruppen erschlossen. Allerdings stellen die mit diesen Rädern dauerhaft fahrbaren Geschwindigkeiten auch neue Herausforderungen an die Verkehrssicherheit. Die heutige Radinfrastruktur kommt angesichts dieser Entwicklungen an die Grenzen ihrer Leistungsfähigkeit. Radschnellwege sind durch ihre Dimensionierung sehr geeignet, um die Stärken der Pedelecs voll auszunutzen. In den Niederlanden geht man davon aus, dass mit dieser Kombination Reichweiten von bis zu 15 km pro Strecke möglich werden. So wird das Rad zur Alternative für den Berufsverkehr im mittleren Entfernungsbereich. Auch ohne elektrische Unterstützung können mit Radschnellwegen Entfernungen kraftsparender und schneller zurückgelegt werden. Dadurch können Alltagswege auf den Radverkehr verlagert werden. Da sich der Berufsverkehr aufgrund ähnlicher Start- und Zielrelationen gut bündeln lässt, ist oftmals ein zentraler Radschnellweg zwischen den Zentren eines Ballungsraums mit Anbindung an die örtlichen Radwegenetze ausreichend. Radschnellwege sind überbreite, eigenständig geführte Radwege, Fahrradstraßen oder überbreite Schutzstreifen, die Zentrum und Peripherie im mittleren Entfernungsbereich bis 15 km vornehmlich in Ballungsräumen direkt miteinander verbinden und ganzjährig mit hohen Geschwindigkeiten bis circa 30 km/h befahrbar sind.