Zurück Vor

Detailergebnis zu DOK-Nr. 65075

Intelligente Mautlösungen für Straßen in Indien: Betrieb heute und morgen (Orig. engl.: Smart toll solutions for Indian roads: Exploring the present and future)

Autoren G. Gopalakrishna
Sachgebiete 2.4 Verkehrsabgaben, Straßenbenutzungsgebühren
5.3.2 Verkehrssystem-Management

Traffic Engineering and Control 53 (2012) Nr. 3, S. 96-100, 9 B, 6 Q

Das nationale Autobahnausbauprojekt der Indischen Regierung sieht vor, einen Großteil der Neubaustrecken im Rahmen von öffentlich-privaten Partnerschaften (PPP) zu realisieren. Die Finanzierung erfolgt über Nutzergebühren, womit effiziente Erfassungs- und Erhebungssysteme notwendig werden. Die derzeit vorherrschenden Systeme basieren auf Induktionsschleifen und piezo-elektrischen Sensoren, mit Genauigkeiten im Bereich von 85 bis 90 % und einem hohen Instandhaltungsaufwand. Die Klassifizierungsdaten stehen oft erst nach der manuellen Mauterhebung zur Verfügung oder werden lediglich zu statistischen Zwecken eingesetzt. Dies führt zu hohen Mautausfällen aufgrund von bewussten oder unbewussten Mauterhebungen durch das Personal. Vorgeschlagen wird daher ein automatisches System mit zwei Kameras je Fahrstreifen: Die erste Kamera dient der Fahrzeugklassifizierung und -zählung, die zweite zur Kennzeichenerfassung. Kennzeichen, Bild und Fahrzeugkategorie werden dem Personal auf Bildschirmen angezeigt und in einer gesicherten Datenbank abgelegt. Das System bietet eine Genauigkeit von fast 100 % für die Fahrzeugzählung, von 93 bis 95 % bei der Fahrzeugklassifizierung und von 75 % bei der Kennzeichenerfassung. Diese Werte werden stark durch die indischen Verhältnisse an Mautstationen beeinflusst: herumlaufende Personen, ungenaue Fahrzeugpositionen beim Kassieren auf Grund eines großen Abstands zum Kassenhaus, die außerdem eine zusätzliche Person notwendig macht, oder der hohe Anteil motorisierter Zweiräder. Die Indische Regierung überlegt daher, jedes Fahrzeug mit einem RFID-Tag auszustatten, auf dem das Kennzeichen, das Fahrzeugmodell, der Fahrer sowie Führerschein- und Versicherungsdetails gespeichert sind. Dieses Konzept wurde in einem Weißbuch als kostengünstigstes Konzept identifiziert.