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Detailergebnis zu DOK-Nr. 65311

Lebensräume sind Bewegungsräume

Autoren B. Wallmann
Sachgebiete 5.3.3 Verkehrsberuhigung, Umfeldverbesserung

PLANERIN (2012) Nr. 3, S. 24-27, 5 B, 13 Q

Bewegung ist eine unserer wichtigsten Gesundheitsressourcen, sie beugt nachgewiesenermaßen zahlreichen physischen und psychischen Erkrankungen vor und trägt entscheidend zur Erhöhung der Lebenserwartung bei. Nach Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sind dem Mangel an regelmäßiger körperlicher Aktivität allerdings jährlich weltweit mehr als drei Millionen frühzeitige Todesfälle zuzurechnen. ln der Vergangenheit haben sich viele, wenn nicht die meisten Maßnahmen und Interventionen zur Erhöhung der körperlichen Aktivität auf kognitiv und verhaltensorientierte Modifikationen beschränkt und den Einfluss der Umwelt, in der wir leben, weitestgehend außer Acht gelassen. Insgesamt ist allerdings bei den rein verhaltensorientierten Maßnahmen festzustellen, dass diese häufig nur einen mäßigen Erfolg verzeichnen konnten und vor allem nur von den Zielgruppen wahrgenommen wurden, die ohnehin der Bewegung gegenüber positiv eingestellt waren. Somit besteht gerade vor dem Hintergrund der stetig zunehmenden Übergewichtsprävalenzen in Deutschland sowie dem wachsenden Auftreten von Zivilisationserkrankungen, die unmittelbar mit dem Bewegungsmangel zusammenhängen, weiterhin unbedingt dringender Handlungsbedarf. Maßnahmen müssen entwickelt werden, die nachhaltig alle Bevölkerungsgruppen zu einem Mehr an Bewegung anregen. Hier kommt dem umweltbezogenen Ansatz, der unsere Lebensräume wieder mehr zu Bewegungsräumen werden lässt, eine besondere Bedeutung zu.