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Detailergebnis zu DOK-Nr. 65316

Barrierefreiheit im öffentlichen Nahverkehr: eine Voraussetzung für die gesellschaftliche Teilhabe

Autoren S. Mygo
Sachgebiete 5.3.4 Öffentlicher Personennahverkehr

Saarbrücken: AV Akademikerverlag, 2012, 175 S., zahlr. B, Q, Anhang. - ISBN 978-3-639-40164-6

Barrierefreiheit im öffentlichen Nahverkehr ist eine unabdingbare Voraussetzung für die gesellschaftliche Teilhabe behinderter Menschen. Der Autor schafft diese Verknüpfung nach einer ausführlichen theoretischen Einführung anhand eines an die Luhmannsche Systemtheorie angelehnten Teilhabebegriffs. Die Darstellung und Auswertung eines großen Projekts bildet den zweiten Teil des Buchs. Sämtliche Bahnhöfe in Niedersachsen und Bremen sowie die eingesetzten Züge wurden auf barrierefreie Nutzungsmöglichkeiten hin untersucht. Anhand der Ergebnisse lässt sich der momentane Stellenwert von Barrierefreiheit und selbstständigen Zugangsmöglichkeiten zur Öffentlichkeit für Behinderte sehr gut darstellen. Beide in Abschnitt 6 des Buchs aufgestellte Hypothesen erweisen sich als nicht haltbar. Ein wirklich barrierefreies Reisen ermöglicht nur ein sehr kleiner Teil der Bahnhöfe und der an ihnen verkehrenden Züge. Die Diskriminierungen sind dabei für Menschen mit unterschiedlichen Arten von Behinderung von unterschiedlicher Auswirkung. Lediglich ungefähr ein Zehntel der untersuchten Bahnhöfe ermöglicht einem behinderten Reisenden, der auf eine der untersuchten Weisen behindert ist und wird, ein komplett selbstständiges Reisen ohne Barrieren, Diskriminierungen und Informationsprobleme. Dies ist nicht, wie angenommen, der größte Teil, sondern erschreckend wenig. Der Anhang enthält Informationen über jeden einzelnen Bahnhof zum Nachschlagen. Das Buch richtet sich an Wissenschaftler in allen Disziplinen, die sich mit Barrierefreiheit auseinandersetzen, weiterhin an behinderte Menschen und ihre Selbsthilfeverbände und an Verkehrsunternehmen, die daran interessiert sind, diskriminierungsfreie Leistungen anzubieten.