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Detailergebnis zu DOK-Nr. 65361

Empirische Untersuchung des Fahrerverhaltens bei Gelb an sechs Kreuzungen in Maryland (Orig. engl.: Empirical study of driver responses during the yellow signal phase at six Maryland intersections)

Autoren G.-L. Chang
Y. Liu
J. Yu
Sachgebiete 6.1 Verkehrserhebungen, Verkehrsmessungen
6.7 Verkehrslenkung, Verkehrssteuerung, Telekommunikation

Journal of Transportation Engineering 138 (2012) Nr. 1, S. 31-42, 5 B, 7 T, zahlr. Q

In den USA wurde eine sehr detaillierte Analyse des Verhaltens von Kraftfahrern in der Gelbphase von Lichtsignalanlagen durchgeführt. Dazu wurden sechs besonders unfallträchtige Kreuzungen ausgesucht. Für die Beobachtung des Verkehrs wurden jeweils zwei hochauflösende Videokameras eingesetzt, die eine Vermessung der Fahrzeugpositionen und der Geschwindigkeiten bei der Annäherung an die Haltelinie ermöglichte. Zusätzlich wurden Beobachter eingesetzt, die individuelle Daten erhoben haben, wie: geschätztes Alter, Geschlecht, Anzahl der Insassen, Handy-Benutzung und Fahrzeugtyp. Die sorgfältige Analyse führte zu 1 123 auswertbaren Fahrvorgängen. Anhand der Messergebnisse wurde für jede Kreuzung eine kritische Entfernung (critical distance (dc)) so geschätzt: im Mittel fahren 50 % der Fahrer durch, wenn sie bei Gelb-Beginn näher als dc an der Haltelinie sind. Anhand dieses Wertes wurden die Fahrer in die drei Typen Konservativ, Normal und Aggressiv eingeteilt. In einer weiteren - sehr sorgfältigen - statistischen Analyse (Probit-Modell) wurden Einflussgrößen identifiziert, die sich auf das Fahrerverhalten auswirken. Als bedeutend erwiesen sich: mittlere Geschwindigkeit, Verkehrsstärke, Dauer der Grünzeit, Alter und Geschlecht des Fahrers, Telefongebrauch, Fahrzeugtyp und weitere. Zum Beispiel fallen als riskante "Gelbfahrer" auf: junge und männliche Fahrer, schnelle Fahrzeuge und Sportautos. Andererseits neigen ältere Fahrer, aber auch "Telefonierer", zu einer vorsichtigen Fahrweise in der Gelbphase.