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Detailergebnis zu DOK-Nr. 65447

GO-MOBIL: ein Mobilitätskonzept für den ländlichen Raum

Autoren H. Lenhard
Sachgebiete 5.0 Allgemeines (Verkehrsplanung, Raumordnung)

Verkehrszeichen 28 (2012) Nr. 2, S. 23-25, 2 B

Im Rahmen der verkehrspsychologischen Tätigkeit stellt sich häufig die Frage nach alternativen Verkehrsmitteln, insbesondere außerhalb der Ballungszentren. Beispielhaft dafür ein Szenario: Ein älterer Verkehrsteilnehmer, der aufgrund seines auffälligen Verkehrsverhaltens von der zuständigen Behörde einer amtsärztlichen Untersuchung zugewiesen wird, in weiterer Folge bei der verkehrspsychologischen Untersuchung nicht ausreichend kompensierte kraftfahrspezifische Leistungsdefizite aufweist und dessen weitere aktive Teilnahme am motorisierten Straßenverkehr mit einer deutlichen Selbst- und Fremdgefährdung verbunden wäre - was sind mögliche Alternativen, die in der Phase der Verzweiflung über den drohenden Verlust der Lenkberechtigung helfen könnten, die neue Situation erträglicher werden zu lassen? Die Problematik im ländlichen Raum stellt sich vielseitig dar: Das öffentliche Verkehrsangebot ist nicht zuletzt aus Rentabilitätsgründen meist unzureichend, wodurch die ausreichende Nahversorgung erschwert wird. In ländlichen Gebieten ergibt sich dadurch sehr häufig die Notwendigkeit eines eigenen, fallweise auch eines Zweitfahrzeugs. Durch fehlende alternative Verkehrsmittel kommt es nicht selten zu erheblicher Gefährdung im Straßenverkehr durch Alkohol- und Drogenfahrten. Die Abhängigkeit der nicht-mobilen Bevölkerung von anderen stellt nicht selten eine deutliche Verminderung der Lebensqualität dar, bei älteren Personen bis hin zur Isolation und Vereinsamung.