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Detailergebnis zu DOK-Nr. 65985

Forderungen an Gesteinskörnungen immer praxisgerecht?

Autoren M. Schumacher
Sachgebiete 9.5 Naturstein, Kies, Sand

Straße und Autobahn 63 (2012) Nr. 12, S. 850-853, 7 Q

Besonders bei gebundenen Bauweisen mit Asphalt und Beton schreitet die Weiterentwicklung von Gesteinskörnungen durch wachsende Verkehrsbelastungen, neue Bemessungskonzepte und reifende baustofftechnologische Erkenntnisse fort. Das bedeutet, dass bei Bedarf auch Eigenschaften und Anforderungen an die Materialien angepasst werden müssen. ln der Praxis ist jedoch immer wieder zu beobachten, dass seitens der Verarbeiter und ausschreibenden Stellen neue Eigenschaften kreiert und Anforderungen an die Gesteinskörnungen formuliert werden, die mit dem Regelwerk nicht kompatibel sind. Ferner ist zu hinterfragen, ob diese neuen Anforderungen auch praxisgerecht sind. Das heißt, sind diese neuen Anforderungen dem Ziel verbesserter Eigenschaften des Endprodukts und letztlich des Bauwerks nachgewiesenermaßen förderlich oder basiert die Forderung auf einer "gefühlten" Logik des Verwenders? Zusätzlich gibt es auch Fälle, in denen durch vereinzelt und punktuell aufgetretene Schäden oder Mängel unmittelbar eine grundsätzliche Verschärfung des Anforderungsprofils vorgesehen wird. Diese Vorgehensweisen erscheinen oftmals überstürzt und der Praxis nicht dienlich. Bei näherer Betrachtung stellt sich häufig heraus, dass bei entsprechender Kommunikation im Vorfeld eine praxisgerechte Lösung auf Basis des existierenden, praxisgerechten Regelwerks möglich wäre. Besonders dort, wo grundlegende Änderungen vorgesehen sind, ist ein Dialog - nicht nur, aber insbesondere innerhalb der FGSV, das heißt, zwischen den Arbeitsgruppen, aber auch der ausschreibenden Stellen mit den Gremien - angezeigt.