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Detailergebnis zu DOK-Nr. 66118

Mobilität heute und morgen?

Autoren P. Vortisch
M. Kagerbauer
Sachgebiete 5.0 Allgemeines (Verkehrsplanung, Raumordnung)
6.1 Verkehrserhebungen, Verkehrsmessungen

Perspektive Mobilität - Herausforderungen im gesellschaftlichen Wandel: DVWG-Jahresband 2011/2012. Berlin: Deutsche Verkehrswissenschaftliche Gesellschaft (DVWG), 2012, S. 138-145, 8 B, 7 Q

In einer Gesellschaft finden permanent Veränderungen statt, die sich auch auf den Mobilitätsbereich auswirken. Die aktuellen Tendenzen der multilokalen Lebensformen, der Urbanisierung und der Entleerung in den ländlichen Räumen sind hier einige Beispiele. Vor dem Hintergrund der Energiewende, neuartiger technischen Mobilitätswerkszeuge (Elektromobilität) und der Entwicklung von Mobilitätsdienstleistungen werden sich auch in Zukunft die Mobilitätsbedürfnisse und die daraus resultierende Mobilität der Gesellschaft verändern. Historisch gesehen ist der Wandel im Mobilitätsverhalten auch eine Folge der Leitbilder des letzten Jahrhunderts: Von der Funktionstrennung zwischen Wohnen und Arbeiten mit der Charta von Athen im Jahr 1933 propagiert von Le Corbusier, über die "Autogerechte Stadt" in den 1950er Jahren und den Leber-Plan in den 1960er Jahren mit der Fokussierung auf den Straßenverkehr Das heutige Leitbild der Staat der "Kurzen Wege - Nahmobilität" steht konträr zu den Leitbildern der 1960er Jahre. Eine aktive Förderung der Verlagerung auf den Öffentlichen Verkehr und den Radverkehr sind heute vor dem Hintergrund der Reduzierung der Emissionen (Umweltzonen) zentrale Elemente der Rahmenbedingungen für Mobilität. Anhand historischer Veränderungen des Mobilitätsverhaltens wird versucht, künftige Verhaltensweisen zu prognostizieren: Im Deutschen Mobilitätspanel (MOP) werden seit dem Jahr 1994 jährlich circa 2 000 Personen zu ihrem Mobilitätsverhalten befragt. Aufgrund des Panelcharakters der Erhebung werden dieselben Personen mehrmals befragt. Mithilfe dieser Daten kann jedes Jahr das Verkehrsverhalten der deutschen Bevölkerung analysiert sowie Verhaltensveränderungen aufgezeigt und interpretiert werden. Darauf aufbauend werden Trends für künftige Entwicklungen abgeschätzt.