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Detailergebnis zu DOK-Nr. 66153

Neubau der A 44 auf einer frischen Tagebaukippe

Autoren D. Heyer
E. Birle
N. Vogt
Sachgebiete 7.1 Baugrunderkundung; Untersuchung von Boden und Fels
7.2 Erdarbeiten, Felsarbeiten, Verdichtung

Geotechnik und Energie: Beiträge zum 11. Geotechnik-Tag in München. München: Zentrum Geotechnik, Lehrstuhl und Prüfamt für Grundbau, Bodenmechanik und Felsmechanik der Technischen Universität München, 2012 (Schriftenreihe Lehrstuhl und Prüfamt für Grundbau, Bodenmechanik und Felsmechanik der Technischen Universität München H. 52) S. 5-17, 11 B

Der Hauptteil der neu zu bauenden 6-streifigen Autobahn A 44 wird auf dem bis zu 185 m mächtigen Kippenkörper des Tagebaus Garzweiler zu errichten sein. Im Beitrag werden die wichtigsten projektbezogenen Randbedingungen einschließlich des Verkippungsprozesses und der maßgebenden Eigenschaften der Kippenböden im Bereich der zukünftigen Autobahn A 44 vorgestellt. Im Weiteren werden die durch die großräumige Vermessung der Kippenoberfläche erfassten zeitabhängigen Verformungseigenschaften vorgestellt. In einem größeren Laborversuchsprogramm wurden Ödemeterversuche durchgeführt. Des Weiteren wurde im Beitrag die Effektivität einer tief reichenden Bodenverdichtung im Hinblick auf eine Reduzierung der zeitabhängigen Verformungen beschrieben. Aus den bisher gewonnenen Untersuchungsergebnissen kann geschlossen werden, dass das Konzept, welches die Verkippung von überwiegend grobkörnigen Böden vorsieht, geeignet ist, um lang anhaltende zeitabhängige Verformungen deutlich zu reduzieren. Die Prognoserechnungen zeigen auch, dass die Setzungen der Kippenoberfläche stark zeitabhängig sind und durch Bodenverbesserungsmaßnahmen nur begrenzt beeinflusst werden können. Kleinräumige Differenzverformungen können konstruktiv durch eine vergleichsweise steife, mindestens 10 m starke, Schwarte aus weit gestuftem Kies minimiert werden, die sich direkt dem Autobahnunterbau zur Tiefe hin anschließt. Es ist geplant, unterschiedliche Techniken zur Verdichtung der Schwarte im Rahmen von Feldversuchen zu prüfen.