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Detailergebnis zu DOK-Nr. 66213

Sinkt die Attraktivität des Autos bei jungen Erwachsenen?: Überprüfung einer weit verbreiteten Annahme

Autoren A. Flade
Sachgebiete 5.0 Allgemeines (Verkehrsplanung, Raumordnung)

Verkehrszeichen 29 (2013) Nr. 1, S. 14-18, 4 B, 2 T, 4 Q

Von einer zunehmenden "Führerscheinmüdigkeit" und einem Mentalitätswandel, insbesondere bei den jungen Erwachsenen, war in den letzten etwa eineinhalb Jahren mehrfach die Rede. Man meinte damit Anzeichen für eine sich anbahnende "Verkehrswende" im Sinne einer Abkehr von der Automobilität zu erkennen, die gravierende wirtschaftliche, politische, soziale, gesellschaftliche und ökologische Folgen hätte. Doch trifft es wirklich zu, dass das Auto, bislang das Verkehrsmittel Nr. 1, an Bedeutung verliert und dass die junge Generation heute das eigenständige Autofahren seltener anstrebt als die Generationen zuvor? Oder handelt es sich zum Teil auch um eine Projektion der persönlichen Autoverdrossenheit und um nicht verallgemeinerbare Beobachtungen der Berichterstatter? Um Veränderungen der Attraktivität des Autos nachzuweisen, bieten sich verschiedene objektive Indikatoren an: Man kann die Entwicklung des Pkw-Bestands, der Zahl der Haushalte ohne oder mit Pkw, der mit dem Auto zurückgelegten Wegestrecken, der Führerscheinquote und der Zahl der Fahrerlaubnisse auf Probe sowohl in der Bevölkerung insgesamt als auch aufgeschlüsselt nach Altersgruppen betrachten. Eine weitere Möglichkeit ist, die Entwicklung der Häufigkeiten zu betrachten, mit der andere Verkehrsmittel zum Einsatz gelangen. Auch subjektive Indikatoren lassen sich heranziehen, zum Beispiel die Einstellungen und Äußerungen zum Autofahren und die Motive, das Auto oder andere Verkehrsmittel zu nutzen. Bei der Verwendung objektiver Indikatoren wird implizit unterstellt, dass man daraus auf Einstellungen schließen kann, dass es also keiner aufwendigen Befragungen bedarf.