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Detailergebnis zu DOK-Nr. 66318

Externe Autokosten in der EU-27: Überblick über existierende Studien

Autoren J. Gerlach
U.J. Becker
T. Becker
Sachgebiete 2.0 Allgemeines
2.3 Wegekosten
5.17 Bewertungsverfahren (Wirtschaftlichkeitsuntersuchungen)

Dresden: Institut für Verkehrsplanung und Straßenverkehr, Lehrstuhl für Verkehrsökologie, Technische Universität Dresden, 2012, 51 S.,16 B, zahlr. Q. - Online Ressource: http://www.greens-efa.eu

Auf der Grundlage der Annahmen in dieser Studie werden durch die Nutzung von Autos in der EU-27 Kosten in Höhe von rund 373 Milliarden Euro pro Jahr (hohe Schätzung) auf andere Personen, andere Regionen und andere Generationen externalisiert (niedrige Schätzung: 258 Milliarden Euro). Dies ist eine beträchtliche Summe und sie führt zu einem Niveau der Autonutzung, das unter dem Gesichtspunkt der Gesellschaft betrachtet ineffizient ist. Weil "Andere" für große Teile der Verkehrskosten bezahlen, nutzen Europäer das Auto zu häufig. Dies erklärt auch zum Teil, weshalb in Teilen der EU ein hohes Stauniveau vorliegt. Die Ergebnisse dieser Studie zeigen deutlich, dass die häufig geäußerte Meinung, "dass Autos ihre gesamten internen und externen Kosten decken" nicht aufrechterhalten werden kann. Obwohl keine detaillierten Schätzungen von Gebühren und zweckgebundenen Steuern für Autos, die den externen Kosten zugeschrieben werden können, in dieser Studie erfolgt sind, liegt es auf der Hand, dass es keine zweckgebundenen Mittel gibt, die der Summe von 300 bis 400 Milliarden Euro externer Kosten gegenüber gestellt werden können. Anwohner von Hauptverkehrsstraßen, Steuerzahler, ältere Menschen, die kein Auto besitzen, Nachbarländer und Kinder, Enkel und alle künftigen Generationen subventionieren den heutigen Verkehr. Sie müssen einen Teil der Rechnung bezahlen oder werden einen Teil der Rechnung bezahlen müssen. Diese Ergebnisse legen nahe, dass politisches Handeln dringend erforderlich ist. Je schneller politisch gehandelt wird, desto reibungsloser, effizienter, sozial akzeptabler und umweltfreundlicher kann der Übergangsprozess aussehen. Je länger dieses Handeln hinausgezögert wird, desto strenger, schwerer und teurer wird dieser Prozess sein.