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Detailergebnis zu DOK-Nr. 66459

Der organisatorische, rechtliche und technische Rahmen bei der Einführung kooperativer Systeme

Autoren G. Riegelhuth
Sachgebiete 6.7 Verkehrslenkung, Verkehrssteuerung, Telekommunikation

Straßenverkehrstechnik 57 (2013) Nr. 6, S. 347-358, 14 B, 6 Q

Die Richtlinie 2010/40/EU des Europäischen Parlaments und des Rats zum Rahmen für die Einführung intelligenter Verkehrssysteme im Straßenverkehr und für deren Schnittstellen zu anderen Verkehrsträgern (IVS-Richtlinie) weist die Verknüpfung zwischen Fahrzeug und Verkehrsinfrastruktur als vorrangiges Ziel aus. Die Betrachtung von verschiedenen Szenarien für eine erfolgreiche Markteinführung kooperativer Systeme muss nicht nur deshalb im europäischen Rahmen weiterverfolgt werden. Die gemeinsame Positionierung der europäischen Straßenbetreiber auf der einen und der Industriepartner auf der anderen Seite wird dabei ein wesentlicher Baustein sein: Im Fokus wird in erster Linie die Analyse und Zuordnung der jeweiligen Rollen aller Beteiligten stehen. Das stellt eine große Herausforderung dar. Denn anders als bei der Umsetzung kollektiver IVS-Anwendungen gibt es keinen gesetzlichen Rahmen, der Zuständigkeiten vorgibt und folglich auch die Frage der Rollenverteilung einschließlich der damit einhergehenden Finanzierung festschreibt. An den technischen Grundlagen kooperativer Systeme wird seit Jahren sowohl auf nationaler als auch auf europäischer Ebene im Rahmen von Kooperationsprojekten gearbeitet. Die Basistechnologien sind prototypenhaft bereits mehrfach erfolgreich getestet worden. Zuletzt wurden die Kernkomponenten und zahlreiche Anwendungen in einem breit angelegten Feldversuch im Projekt sim(hoch TD) (Sichere Intelligente Mobilität - Testfeld Deutschland) erprobt. Dazu wurde in der Rhein-Main-Region erstmals ein Testfeld aufgebaut, das die Praxiserprobung kooperativer Systeme unter realen Verkehrsbedingungen im Zusammenspiel zwischen Straßenbetreibern und Industriepartnern ermöglicht. Nach Abschluss des Projekts sim(hoch TD) wird ein technischer Entwicklungstand erreicht sein, der in Verbindung mit den Betrachtungen zu denkbaren Organisations- und Betreibermodellen erste konkretere Planungen für eine Einführung kooperativer System ermöglichen wird. Die Markteinführung kooperativer Systeme wird neben der Verbesserung von Verkehrssicherheit und Verkehrseffizienz vor allem durch wirtschaftliche Aspekte geprägt werden. Erste Anwendungen werden daher auf eine schnelle Einführung und einen damit verbundenen hohen Kundennutzen zielen müssen. Der herausragende technische Entwicklungsstand der kollektiven Verkehrsbeeinflussung in Deutschland sowie in Europa bildet eine hervorragende Basis für einen erfolgreichen kooperativen Kommunikationsverbund mit intelligenten Fahrzeugen.