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Detailergebnis zu DOK-Nr. 67396

Moderne Fahrzeug-Rückhaltesysteme aus Beton

Autoren C. Qualmann
Sachgebiete 6.5 Leit- und Schutzeinrichtungen

Betonstraßentagung 2013: Vorträge der Tagung der Arbeitsgruppe "Betonbauweisen", 19./20. September 2013, Karlsruhe. Köln: FGSV Verlag, 2014, CD-ROM (Schriftenreihe der Arbeitsgruppe "Betonbauweisen" (FGSV, Köln) H. 31) (FGSV B 31) S. 146-153, 11 B, 1 T, 14 Q

Den mit einer Zunahme des Straßenverkehrs in Deutschland verbundenen Unfallzahlen kann nur durch eine verstärkte Verkehrssicherheit entgegengewirkt werden. Gerade das Abkommen von der Fahrbahn außerorts auf Bundesautobahnen ist eine der häufigsten Unfallarten und weist zudem eine überdurchschnittliche Schwere auf. Eine Möglichkeit dem entgegenzuwirken, ist das Aufstellen von modernen Fahrzeug-Rückhaltesystemen aus Beton. Die ersten Fahrzeug-Rückhaltesysteme aus Beton wurden Ende der 1970er Jahre in Deutschland installiert, um unter anderem eine sichere Trennung entgegengesetzter Verkehrsströme zu gewährleisten. Die positive Entwicklung der Unfallzahlen in Deutschland sowie die guten Erfahrungen mit diesem Fahrzeug-Rückhaltesystem führten erstmals im Jahr 1989 zu einer Aufnahme dieser Bauweise in die technischen Regelwerke. Durch die kontinuierliche Weiterentwicklung der nationalen und internationalen Regelwerke haben sich die Fahrzeug-Rückhaltesysteme aus Beton in Deutschland sehr gut etabliert. Bestätigt wird dies durch den Bau von Ortbetonschutzwänden im Autobahnmittelstreifen bei aktuell fünf von sechs PPP-Projekten. Die moderne Gestaltung von Straßen und die zukünftigen technischen Regelwerke fordern eine umfassende Anwendbarkeit von Rückhaltesystemen in den verschiedensten Einbausituationen sowie eine Berücksichtigung der Aspekte Sicherheit, Insassenbelastung, Dauerhaftigkeit, Unterhaltungs-/Reparaturfreundlichkeit und Wirtschaftlichkeit. Fahrzeug-Rückhaltesysteme aus Beton können heutzutage zweimal schneller hergestellt werden als vergleichbare andere hochwertige Fahrzeug-Rückhaltesysteme. Tagesendfugen und Reparaturstellen, welche nach Europäischer Norm crashgetestet wurden, bieten nachweislich einen zuverlässigen Durchbruchschutz. Die Verwendung von korrosionsgeschützten Bewehrungselementen stellt im Falle einer extremen Rissbildung im Beton die Leistungsfähigkeit dauerhaft sicher. Selbst eine der größten technischen Herausforderungen, den Anprall von schweren Fahrzeugen ohne Systemverformung abzufangen und gleichzeitig ein weiches Anprallverhalten für leichte Pkw zu gewährleisten, wurden mittlerweile eindeutig und reproduzierbar an mehreren Systemen gelöst. Moderne Fahrzeug-Rückhaltesysteme aus Beton erfüllen durch die Weiterentwicklung bestehender Systeme und durch die Verbesserung der Technologien schon jetzt die Anforderungen von morgen.