Zurück Vor

Detailergebnis zu DOK-Nr. 67592

Lichtsignalgestützter Kreisverkehr - Erfahrungen aus Kaiserslautern

Autoren J. Roos
U. Reutter
Sachgebiete 5.11 Knotenpunkte
6.7.1 Verkehrssteuerung mit LSA

Straßenverkehrstechnik 58 (2014) Nr. 5, S. 311-315, 4 B, 2 T, 12 Q

Im Jahr 2012 startete die Stadt Kaiserslautern die Reihe "Bürger schafft Wissen", in der sich Bürgerinnen und Bürger in Zusammenarbeit mit Forschungseinrichtungen wissenschaftlich lokalen Problemen widmeten. Das Thema Verkehr war dabei ein bedeutender Themenkomplex. Das für Verkehrstechnik und Verkehrssteuerung zuständige Projektteam befasste sich im Rahmen dieser Reihe mit dem "11-Freunde-Kreisel", einem hochbelasteten fünfarmigen Kreisverkehr in Kaiserslautern. Nach einer Sichtung der vorhandenen Daten wurde schnell deutlich, dass diese für eine Lösungserarbeitung nicht ausreichten. In einem ersten Schritt wurde daher mittels einer Kameraerfassung und einer sich anschließenden Videoauswertung ein Strombelastungsplan des Kreisverkehrs erstellt. Dabei kam ein neuartiger Algorithmus zur Fahrzeugerkennung und -verfolgung zum Einsatz. Aufgrund der monetären und zeitlichen Beschränkung des Non-Profit-Projekts beschränkte sich die weitere Arbeit auf eine Lichtsignallösung, die das Einfahren aus der überlasteten Zufahrt erleichtern sollte. Der Kreisverkehr wurde hierzu in der Simulationssoftware VISSIM modelliert und daran verschiedene Lösungen getestet. Letztlich erwies sich die Sperrung einer Hauptzufahrt mittels einer Lichtsignalanlage als am vorteilhaftesten. Die Reisezeiten in der überlasteten Zufahrt konnten nahezu halbiert werden. Der anschließende Feldtest konnte die positiven Ergebnisse der Simulation nicht bestätigen. Dies ist vor allem auf eine veränderte Baustellensituation in der Stadt und die kurze Dauer des Feldtests zurückzuführen. Das Projekt hat jedoch gezeigt, dass sowohl auf dem Gebiet der lichtsignalgesteuerten Kreisverkehre zur Priorisierung einzelner Verkehrsströme als auch im Bereich der Videoerfassung Forschungspotenzial besteht.