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Detailergebnis zu DOK-Nr. 67636

Unvermeidliche Schwankungen in den Asphalteigenschaften und ihre Auswirkungen auf die Lebensdauerprognose der Straße

Autoren K. Mollenhauer
A. Walther
M. Wistuba
Sachgebiete 9.1 Bitumen, Asphalt
11.1 Berechnung, Bemessung, Lebensdauer

Straße und Autobahn 65 (2014) Nr. 5, S. 347-353, 7 B, 4 T, 7 Q

Asphalt ist nicht gleich Asphalt - selbst wenn das Mischgut genau spezifiziert ist und alle Regeln der Kunst bei der Asphaltproduktion eingehalten wurden. Der Straßenbaustoff Asphalt ist ein Gemisch aus Einzelkomponenten, deren Eigenschaften natürlichen und produktions- und einbaubedingten Schwankungen unterliegen. In der Baupraxis sind daher Schwankungen in den Eigenschaften des Mischguts und der verdichteten Schicht unvermeidlich. Die resultierenden Eigenschaften des Asphalts bestimmen die Lebensdauer einer Asphaltstraße. Wenn die Asphalteigenschaften variieren, so wirkt sich dies unmittelbar auf die Lebensdauer aus. Bis zuletzt war die statistische Verteilung der in der Baupraxis auftretenden unvermeidlichen Schwankungen in den Asphalteigenschaften unbekannt. Folglich konnte der daraus resultierende Anteil an Unsicherheit bei Lebensdauerprognosen im Rahmen der rechnerischen Dimensionierung nicht beziffert werden. Am Institut für Straßenwesen der Technischen Universität Braunschweig (ISBS) wurde nun das mögliche Ausmaß der in der Baupraxis vorkommenden unvermeidlichen Schwankungen in den Asphalteigenschaften ermittelt und dessen Auswirkung auf die Lebensdauerprognose beziffert. Dabei wurde festgestellt, dass solche Schwankungen die rechnerische Lebensdauer der Straße stark beeinflussen können. Dies kann für den Auftraggeber bei Straßenbauprojekten, in denen die "Richtlinien für die rechnerische Dimensionierung von Verkehrswegebefestigungen mit Asphaltdeckschicht" (RDO Asphalt 09; FGSV 2009) zur Anwendung kommen, von entscheidender Bedeutung sein: Es kann der Fall eintreten, dass sich die Asphalteigenschaften von Ausbauproben in der Laborprüfung und in der daraus abgeleiteten Lebensdauerprognose als nachteilig herausstellen und die angestrebte Lebensdauer rechnerisch unterschritten wird. Im Rahmen der Vergütung kann es zu erheblichen Unterschieden kommen in den geltend gemachten Abzügen, die herkömmlich gemäß ZTV Asphalt-StB (Zusätzliche Technische Vertragsbedingungen und Richtlinien für den Bau von Verkehrsflächenbefestigungen aus Asphalt) anhand der konventionellen Asphalteigenschaften ermittelt werden und jenen, die aus der prognostizierten Lebensdauer abgeleitet werden.