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Detailergebnis zu DOK-Nr. 68166

Der Lückenschluss der A 66 im Landkreis Fulda

Autoren M. Wagner
Sachgebiete 5.1 Autobahnen
15.8 Straßentunnel

VSVI Journal: Zeitschrift der Vereinigung der Straßenbau- und Verkehrsingenieure Hessen e. V. (2014), S. 13-19, 22 B

Mit der Eröffnung des Autobahntunnels der A 66 bei Neuhof im Spätsommer 2014 findet für viele Verkehrsteilnehmer eines der wichtigsten Verkehrsprojekte Osthessens seinen Abschluss. Die bauliche Realisierung der A 66 im Landkreis Fulda erstreckte sich über einen Zeitraum von insgesamt 16 Jahren und umfasst ein Investitionsvolumen seitens des Bundes von rund 280 Mio. Euro. Auch wenn die Arbeiten im Bereich der "alten" Bundesstraße 40 noch bis 2016 andauern, wird der Lückenschluss der A 66 im Landkreis Fulda für tausende von Nutzern jeden Tag erlebbar. Neben der verkehrlichen Entlastung haben die zahlreichen baubegleitenden Maßnahmen die Lebensqualität der Anwohner deutlich gesteigert. Der Verlauf der A 66 im Landkreis Fulda folgt dem schon im Mittelalter bekannten Handelsweg Frankfurt-Fulda-Leipzig. Der Straßenverkehrsweg wie auch der parallel verlaufende Schienenweg stellen neben einer großräumigen Ost-West-Verbindung insbesondere die Anbindung von dem Oberzentrum Fulda an das Rhein-Main-Gebiet dar. Für den Autoverkehr erfolgte der Ausbau der Bundesstraße 40 in den fünfziger und sechziger Jahren. Spätestens durch den sprunghaft angestiegenen Verkehr auf dieser wichtigen Ost-West-Achse nach der Wiedervereinigung bekam der Weiterbau der A 66 in Richtung Fulda eine hohe Priorität. Die Verkehrsfreigabe des großen Abschnitts der A 66 zwischen Bad Soden Salmünster und dem Distelrasen im Norden von Schlüchtern in 1994 brachte die Autobahn unmittelbar bis an die Grenze des Landkreises Fulda. Der Verkehr musste sich von hier aus den Weg über die B 40 zur A 7 suchen. Die Bundesstraße war zwar gut ausgebaut, kam aber bei Verkehrsmengen in Spitzenzeiten von bis zu über 30 000 Kraftfahrzeugen pro Tag naturgemäß an die Grenzen ihrer Leistungsfähigkeit. Dies zeigte sich an Stauerscheinungen und leider immer wieder an schwersten Verkehrsunfällen. Für die fertiggestellte A 66 sind Verkehrsmengen bis über 35 000 Kraftfahrzeugen pro Tag prognostiziert, die sich ab Spätsommer 2014 auf einem zweistreifigen Querschnitt mit Standstreifen je Fahrtrichtung durchgängig bewegen werden. Um möglichst schnell in die bauliche Umsetzung zu kommen, wurde der gesamte Lückenschluss von rund 21 km zwischen der Kreisgrenze und der A 7 in fünf Planungsabschnitte unterteilt, die in Abständen zwischen 1998 und 2005 zum Baurecht jeweils mittels Planfeststellungsbeschluss führten. Die bauliche Realisierung erfolgte zeitlich gestaffelt in entsprechenden Bauabschnitten.