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Detailergebnis zu DOK-Nr. 68345

Wenn das Motorrad hochtourt - Lärm oder Musik für die Ohren? - eine sozioakustische Studie über die alltägliche Schallwahrnehmung als sozialer Prozess

Autoren M. Glöckner
M. Dannemann
K. Lenz
N. Modler
Sachgebiete 6.9 Verkehrsemissionen, Immissionsschutz

Lärmbekämpfung 9 (2014) Nr. 4, S. 166-171, 5 T, 6 Q

Schallsignale und die vielfältigen Erscheinungsformen der akustischen Umwelt sind bisher kaum Gegenstand sozialwissenschaftlicher Forschung. Grundlage des Beitrags sind die Ergebnisse eines interdisziplinären Projekts an der TU Dresden, das mit der Erforschung der Wechselwirkungen zwischen der akustischen Umwelt, der Technik und dem Menschen eine sozioakustische Perspektive eröffnet. Anhand von Tagesprotokollen und leitfadengestützten Interviews wurden Personen zu ihrer alltäglichen Schallwahrnehmung befragt. Die Schallwahrnehmung wird als ein hochgradig nicht bewusst ablaufender Vorgang und sozialer Prozess charakterisiert, der neben individuellen Faktoren auch maßgeblich von situationsbezogenen Einflussfaktoren abhängig ist. Schallsignale und deren Interpretationsweisen sind dabei an ein situationsspezifisches kulturelles Wissen gekoppelt. Eine altersvergleichende Analyse offenbarte über alle Altersgruppen hinweg ähnliche Wahrnehmungsmuster. Bezüglich der technischen Gestaltung von Haushaltsgeräten nimmt die Geräuschemission insbesondere bei den Älteren derzeit nur eine untergeordnete Rolle ein. In zukünftigen Arbeiten sollte jedoch insbesondere bei technisch fokussierten Fragestellungen untersucht werden, ob die Anforderungen beziehungsweise Wünsche einen altersspezifischen oder generationsspezifischen Charakter haben.