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Detailergebnis zu DOK-Nr. 68750

Das Verhalten von Fußgängern an Bahnübergängen verstehen: muss mehr geforscht werden? (Orig. engl.: Understanding pedestrian behaviour at railway level crossing: is there a need for more research?)

Autoren J. Freeman
A. Rakotonirainy
T. Stefanova
M. McMaster
Sachgebiete 5.3.4 Öffentlicher Personennahverkehr
5.6 Fußgängerverkehr, Fußwege, Fußgängerüberwege
6.3 Verkehrssicherheit (Unfälle)

Road & Transport Research 22 (2013) Nr. 3, S. 72-81, zahlr. Q

In den Jahren 2001 bis 2010 fanden in Australien 392 Unfälle an Bahnübergängen mit Todesfolge statt. Zusammenstöße zwischen Zügen und Fußgängern führen, verglichen mit anderen Unfalltypen bei Bahnübergangsunfällen, in den meisten Fällen zu schweren Verletzungen und Todesfällen. Daher wird in Australien (Schienennetzlänge Australien: 38 445 km, davon 2 717 km elektrifiziert, Deutschland: 33 300 km) verstärkt nach Maßnahmen gegen die Fußgänger-Zug-Unfälle gesucht. Der Artikel der Queensland-Universität geht zunächst den Risikofaktoren nach, die zu diesen Unfällen führen, besonders bei den Gruppen mit hohem Risiko. Zunächst wurden für einen Zeitraum von 1960 bis Juni 2012 Studien gesucht, die vom Vorherrschen und der Charakteristik dieser Bahnübergangsunfälle berichteten. Männer, Schulkinder, ältere Fußgänger und Behinderte sind in Datenbanken mit Todesfällen überrepräsentiert. Sehr wenig ist nur bekannt über die Ursachen dieser Bahnübergangsunfälle, insbesondere im Vergleich zu Zug-Fahrzeug-Unfällen. So ist auch unbekannt, ob die Zusammenstöße von vorsätzlichen Verstößen oder Entscheidungsfehlern herrühren. Dies schränkt die Entwicklung effektiver Gegenmaßnahmen für die Risikogruppen und die betroffenen Bahnübergänge ein. Es bleibt unklar, welche Kombinationen aus Überwachung, abschreckungsbasierten oder erziehungsfokussierten Maßnahmen dauerhafte Reduzierungen der Zug-Fußgänger-Todesfälle mit sich bringen. Der Artikel gibt aber sowohl die Richtung für zukünftige Forschung bei den auf Personen oder das Umfeld zurückzuführenden Ursachen der Unfälle vor, als auch die Entwicklung von Gegenmaßnahmen, die darauf abzielen, die Aufmerksamkeit der Fußgänger zu erregen und dafür zu sorgen, dass Regeln eingehalten werden.