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Detailergebnis zu DOK-Nr. 68932

Untersuchungen zur Einbaudicke von zementgebundenem Vergussbeton

Autoren
Sachgebiete 9.3 Zement, Beton, Trass, Kalk

Berlin: Deutscher Beton- und Bautechnik-Verein, 2014, 100 S., 86 B, 44 T, 38 Q (DBV-Heft 31)

In der Baupraxis wird für spezielle Vergussarbeiten, zum Beispiel das Verfüllen von Köcherfundamenten oder das Untergießen von Brückenlagern, häufig Vergussbeton verwendet. Die Vergussbetone werden in der Regel als vorgefertigte Trockenbetone hergestellt, denen bei der Anwendung auf der Baustelle nur noch Wasser beizumischen ist. Charakteristisch sind eine sehr hohe Fließfähigkeit sowie eine hohe Frühfestigkeit. Um eine schnelle Festigkeitsentwicklung zu erreichen, wie sie in diesen Anwendungsfällen oftmals notwendig ist, enthalten Vergussbetone meist Zemente mit einer hohen Festigkeitsklasse und schneller Anfangsfestigkeit (52,5 R) in vergleichsweise großen Mengen. Aufgrund des hohen Zementgehalts und der besonderen Zementcharakteristik wird eine hohe Hydratationswärme freigesetzt. In dickeren Bauteilen kann diese nicht schnell genug abfließen, sodass die Temperatur während der Erhärtung massiv ansteigen kann. Solche Temperaturverhältnisse in den ersten Stunden bilden quasi eine innere Wärmebehandlung ab. Dabei können sich erste feine Mikrorisse im Betongefüge bilden, die gegebenenfalls die Dauerhaftigkeit beeinträchtigen können. In dem vom Deutschen Beton- und Bautechnik-Verein e.V. (DBV) geförderten Forschungsprojekt sollen die Auswirkungen von größeren Einbaudicken von Vergussbetonen ermittelt werden. Hierzu werden verschiedene Vergussbetone in großmaßstäblichen Probekörpern bis 80 cm Höhe unter semi-adiabatischen Bedingungen untersucht. Neben der Temperatur- und der Festigkeitsentwicklung in diesen Körpern wird zum einen der Frostwiderstand (CIF-Prüfungen), zum anderen das Dehnungsverhalten infolge einer potenziellen sekundären Ettringitbildung erfasst. Ziel dieser Studien ist es, zu klären, ob beziehungsweise inwieweit die Dauerhaftigkeit von Vergussbeton infolge hoher Temperaturen während der Hydratation beeinträchtigt werden kann und inwieweit daraus eine Begrenzung der Einbaudicke für solche Vergussbetone aus technischer Sicht notwendig wird.