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Detailergebnis zu DOK-Nr. 68978

TAKE A REST: Müdigkeit am Steuer und ihre Auswirkungen auf Aufmerksamkeit und Konzentration in monotonen Fahrsituationen - eine Müdigkeitsstudie auf Österreichischen Autobahnen

Autoren M. Pilgerstorfer
C. Brandstätter
M. Steiner
K. Runda
C. Körmer
J. Breuss
K. Rußwurm
M. Seidenberger
G. Klösch
Sachgebiete 5.1 Autobahnen
6.3 Verkehrssicherheit (Unfälle)

Wien: Österreichischer Verkehrssicherheitsfonds, 2013, 125 S., 44 B, 24 T, zahlr. Q, Anhang (Forschungsarbeiten des österreichischen Verkehrssicherheitsfonds Nr. 023). - Online-Ressource: verfügbar unter: www.bmvit.gv.at

Müdigkeit am Steuer spielt im Unfallgeschehen eine wesentliche Rolle, wobei die Schätzungen über die tatsächliche Größenordnung beträchtlich variieren. Laut Unfalldaten des Bundesministeriums für Inneres wurden im Jahr 2010 in Österreich 5 % aller tödlichen Verkehrsunfälle vermutlich durch Übermüdung ausgelöst (absolut 26). Von den Getöteten waren rund 38 % ausländische Staatsangehörige und 77 % waren Pkw-LenkerInnen. 14 dieser tödlichen Unfälle ereigneten sich auf der Autobahn, was rund 54 % aller tödlichen Verkehrsunfälle durch Übermüdung entspricht. Die Studie "TAKE A REST", die im Rahmen der VSF-Ausschreibung "aufmerksam.konzentriert.unterwegs" gefördert wurde und vom KFV (Kuratorium für Verkehrssicherheit), dem ÖAMTC (Österreichischer Automobil-, Motorrad- und Touringclub) und dem Institut für Schlaf- und Wachforschung (ISWF) durchgeführt wurde, befasst sich mit dem Thema Müdigkeit am Steuer. Die Begriffe "Müdigkeit" und "Schläfrigkeit" werden anhand von Literatur diskutiert. Es werden Symptome genannt, die Müdigkeit nahelegen (zum Beispiel schwere Augenlider, Wahrnehmungsirritationen). Ursachen für Müdigkeit und Schläfrigkeit sind zum Beispiel die Tageszeit, Aspekte des Schlafens wie Schlafstörungen, Anstrengung und lange Wachzeiten. Der Begriff des Sekundenschlafs spielt im Zusammenhang mit Müdigkeit am Steuer ebenfalls eine große Rolle. Einem Sekundenschlaf gehen Müdigkeitssymptome voran; er wird als Zustand zwischen Müdigkeit und Schlaf beschrieben. Studien zufolge berichten 28,2 % der LenkerInnen, bereits einmal beinahe am Steuer eingeschlafen zu sein. Zum Thema Gegenmaßnahmen bei Müdigkeit kursieren viele Fehlinformationen, zum Beispiel, dass Müdigkeit sich adäquat durch Öffnen des Fensters, Aufdrehen des Radios oder gar Telefonieren reduzieren ließe. Als Ursachen, warum trotz Müdigkeit keine Pause gemacht wird, ließen sich in vorangegangenen Studien unter anderem Sicherheitsprobleme am Rastplatz, Entfernung zum nächsten Rastplatz, schon beinahe angekommen zu sein und der Irrglaube, man habe die Situation unter Kontrolle oder sei gar nicht so müde, identifizieren. Als tatsächlich wirksame Strategie wird in der Literatur Kurzschlaf kombiniert mit Koffeinkonsum genannt.