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Detailergebnis zu DOK-Nr. 69366

Zum Stellenwert des Theorieunterrichts in der Fahrausbildung

Autoren M. Fell
W. Weißmann
Sachgebiete 6.3 Verkehrssicherheit (Unfälle)

Zeitschrift für Verkehrssicherheit 61 (2015) Nr. 3, S. 146-154, 5 B, 1 T, zahlr. Q

Der theoretische Fahrschulunterricht steht seit geraumer Zeit in seiner gegenwärtigen Form in der Diskussion, in die auch ansatzweise Überlegungen eingebracht werden, nach denen theoretische Inhalte auch allein über E-Learning, also ohne professionell Lehrende erarbeitet werden könnten. Die Autoren des Beitrags möchten - sollte sich eine Ausfaltung des Theorieunterrichts in diese Richtung ergeben - eindringlich vor einer Entwicklung hin zu einer Entpädagogisierung der Fahrausbildung warnen, stünde diese doch einer fundierten, am ganzen Menschen orientierten Ausbildung von Fahrerlaubnisbewerbern entgegen. Denn ein gemeinsamer Theorieunterricht in der Fahrausbildung ermöglicht die Reflexion des personalsozialen Handelns im Straßenverkehr - räumlich getrennt vom Lernraum Auto - und nicht dem direkten Handlungsdruck in einer realen Bewährungssituation während des praktischen Fahrunterrichts ausgesetzt. Die Fahrausbildung muss in gesellschaftspolitischen Zusammenhängen betrachtet werden, wenn sie dem ursprünglich emanzipatorischen Charakter von Bildung gerecht werden soll. Die Fahrlehrerschaft wird gemeinsam mit Vertretern der Politik eine generelle Diskussion über Bildungs- und Lernziele der Fahrausbildung anzustellen haben. Ganz oben auf der Agenda müssen dabei Überlegungen zu einer neuen Lernkultur in der Fahrausbildung stehen, wie zum Beispiel die Verschneidung zweier Lernformate, dem sogenannten Blended Learning, das eine in der Realität der Fahrausbildung zu häufig auftretende Trennung von Theorie und Praxis überwinden soll.