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Detailergebnis zu DOK-Nr. 69421

Infrastruktur, Topographie oder doch Politik und Kultur?: eine historische Analyse von Faktoren der Radverkehrsentwicklung Wiens im Vergleich mit anderen Städten

Autoren B. Hachleitner
Sachgebiete 0.1 Straßengeschichte
5.3 Stadtverkehr (Allgemeines, Planungsgrundlagen)
5.5 Radverkehr, Radwege

Radfahren in der Stadt - Ringvorlesung SS 2014: Ausgewählte Beiträge. Wien: Institut für Verkehrswissenschaften, Forschungsbereich für Verkehrsplanung und Verkehrstechnik, Technische Universität Wien, 2015 (Beiträge zu einer ökologisch und sozial verträglichen Verkehrsplanung H. 1/2015) S. 117-128, 20 Q

Das Radfahren spielt in gegenwärtigen öffentlichen Diskursen in Wien eine große Rolle, sein Anteil am Gesamtverkehr wächst, im Jahr 2013 lag er bei etwa sechs Prozent. Verglichen mit "Fahrradstädten" wie Bozen (28 %), Kopenhagen (35 %), Amsterdam (30 %), Münster (38 %), Oldenburg (43 %) oder Houten (44 %) ist das nach wie vor aber ein geringer Wert. Zwar sind diese Städte alle deutlich kleiner als Wien, was eine mögliche (Teil-)Erklärung für die große Bedeutung des Radfahrens ist, aber auch in Hamburg (12 %) und Berlin (13 %) liegt der Radfahranteil etwa doppelt so hoch wie in Wien. In München erreicht er mit 17 % fast den dreifachen Wert. Was sind die Gründe für diese so unterschiedliche Bedeutung des Fahrrads als Verkehrsmittel in europäischen Städten? Gängige Erklärungsmuster sind Meteorologie, Topographie und Infrastruktur. Der Artikel zeigt, dass diese Erklärungen zu kurz greifen, dass Städte Eigenlogiken entwickeln, die sich aus unterschiedlichen historischen Entwicklungen verstehen lassen, und die unter dem Begriff des "Habitus" zusammengefasst werden können.