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Detailergebnis zu DOK-Nr. 69528

Asphaltpetrologie: Einsichten in Asphalt

Autoren R. Hart
Sachgebiete 9.1 Bitumen, Asphalt

Straße und Autobahn 66 (2015) Nr. 8, S. 528-533, 8 B, 9 Q

Die Asphaltpetrologie erweitert die klassischen Analyseverfahren für Asphalt, wie sie beispielsweise in den "Technischen Prüfvorschriften Asphalt (TP Asphalt-StB)" beschrieben sind, um Methoden zur Erfassung des Gefüges in situ sowie zur Zusammensetzung und Beschaffenheit der Komponenten. Dazu werden verschiedene analytische Verfahren der Petrologie, wie die Auflicht- und Durchlichtmikroskopie, Elektronenmikroskopie und Röntgenanalytik auf den Baustoff Asphalt und seine Komponenten adaptiert. Angepasste Präparationstechniken, EDV-gestützte bildanalytische Verfahren und die gezielte Erweiterung um multiskalierte Bildaufnahmeverfahren ermöglichen es unter anderem, die Verteilung und Raumlage der Asphaltkomponenten, deren Homogenität, Beschaffenheit, Integrität und Kontaktflächen zu erfassen. Sie bilden so auch Grundlagen für neue Verfahren hinsichtlich des Entwurfs von Asphaltrezepturen, der Analyse von Asphalt, notwendiger Schadensuntersuchungen und der Forschung, wie der mathematischen Modellierung von Asphalt. Beispielweise liefern die Verfahren der TP Asphalt-StB nur einen gemittelten Wert für den Hohlraumgehalt. Die asphaltpetrographische Analyse ergänzt diese Information mit der Größenverteilung und Lage der einzelnen Poren. Es wird erwartet, dass die künftige asphaltpetrologische Forschung wichtige Erkenntnisse zu Asphalteigenschaften liefern wird, zum Beispiel Parameter der Dauerhaftigkeit, der Verformung, der Haftung zwischen Bitumen und Gestein, Bitumen-Gesteinsreaktionen, Oberflächenbeschaffenheit und deren Veränderung, Wirkungsweise von Füllern, Alterung von Bitumen und zur Quellung von Asphalt infolge Wassereinwirkung. Das Erkenntnispotenzial klassischer petrologischer Analysen wird an Auflicht- und Durchlichtpräparaten ausgewählter Asphaltproben exemplarisch erläutert. So zeigen zum Beispiel Proben aus einer Bundesautobahn, wie strömendes Wasser in offenporigen Asphalten zu deren Versagen beiträgt.