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Detailergebnis zu DOK-Nr. 69541

Fließkoeffizienten von feinen Gesteinskörnungen aus der Schweiz (Forschungsprojekt VSS 2005/403)

Autoren C. Angst
R. Rütti
C. Bürgi
S. Chuchet
L. Chastan
Sachgebiete 9.5 Naturstein, Kies, Sand

Zürich: Schweizerischer Verband der Straßen- und Verkehrsfachleute (VSS), 2015, 71 S., B, T, 5 Q, Anhang (Bundesamt für Straßen (Bern) H. 1513)

Die Einführung der Prüfung des Fließkoeffizienten hatte zum Ziel, die Beurteilung der Kornform und Kornrundung durch eine einfachere Prüfung, welche zudem nicht auf einer visuellen Beurteilung der feinen Gesteinskörnung beruhte, abzulösen und praxisgerechte Anforderungen für den Fließkoeffizienten zu definieren. Im Weiteren wurde ein Ringversuch der drei Labore durchgeführt. Die Ergebnisse zeigen, dass mit der Prüfung des Fließkoeffizienten keine Rückschlüsse auf die Kornform/-rundung gezogen werden können. Im Weiteren wurde versucht, die vermutete Abhängigkeit des Fließkoeffizienten von der Korngrößenverteilung abzuklären. Unter Verwendung der Labor-Datenbank der IMP Bautest AG aus den Jahren 2005 bis 2013 wurden Prüfaufträge mit Korngrößenverteilungskurven und zugehörigen Fließkoeffizienten von Sanden 0/2 und 0/4 systematisch untersucht. Dabei wurde festgestellt, dass bei den Sanden 0/2 je nach Werk die Korrelationen zwischen Korngrößenverteilung und Fließkoeffizient in größerem oder geringerem Maße vorhanden sind. Das gleiche Bild zeigt sich bei den Sanden 0/4. Da es aber eindeutig Werke gibt, welche starke Korrelationen zeigen, ist der Fließkoeffizient nicht die geeignete Prüfung, um die Kornform, beziehungsweise Kornrundung abschließend zu beurteilen oder zwischen Brechsand oder Rundsand zu unterscheiden. Mit der neuen EN 933-6, welche 2015 in Kraft tritt, wird der zu prüfende Korngruppenanteil bei feinen Gesteinskörnungen auf den Anteil 0,063 bis 2 mm wird die Aussagekraft der Prüfung aus Sicht der Autoren weiter vermindert. Da mit der Prüfung des Fließkoeffizienten keine Hinweise über die Güte eines Sands gewonnen werden und im Weiteren auch kein Zusammenhang mit asphalttechnologischen Werten hergestellt werden kann, wird empfohlen die Prüfung des Fließkoeffizienten an feinen Gesteinskörnungen, wie sie in der Schweiz gebraucht wird, ersatzlos zu streichen. Es muss überlegt werden, ob wieder eine Prüfung der Kornform respektive Kornrundung in das Schweizer Normenwerk aufgenommen werden soll, ohne auf die ehemalige, ebenfalls nicht befriedigende Prüfung Kornform und Kornrundung (gemäß SN 670 130) zurückzukommen.