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Detailergebnis zu DOK-Nr. 70204

Berücksichtigung der Abkühlung und des Walzregimes bei der Asphaltverdichtung im Laboratorium (Orig. engl.: Including asphalt cooling and rolling regimes in laboratory compaction procedures)

Autoren F.R. Bijleveld
A.G. Dorée
Sachgebiete 9.0 Allgemeines, Prüfverfahren, Probenahme, Güteüberwachung
9.1 Bitumen, Asphalt

Asphalt Pavements: Proceedings of the International Conference on Asphalt Pavements, Raleigh, North Carolina, USA, 1-5 June 2014. Volume 1. Leiden: CRC Press, 2014, S. 177-188, 5 B, 2 T, 32 Q

Die meisten Laborverdichtungsverfahren arbeiten über die gesamte Dauer der Verdichtung mit einer festgelegten Verdichtungstemperatur, die auf der Viskosität des eingesetzten Bitumens basiert. Die Literaturrecherche hat unter anderem gezeigt, dass es ein ideales Temperaturfenster für die Verdichtung gibt. Danach wirken sich zu tiefe aber auch zu hohe Verdichtungstemperaturen nachteilig auf die Asphalteigenschaften aus. Ausgehend von dieser Feststellung werden Ver-dichtungsversuche bei Simulation unterschiedlicher Abkühlraten und bei Variation des Verdichtungsregimes durchgeführt. Die Verdichtung des AC 16 B- und SMA 11-Mischguts erfolgte letztlich in der Weise, dass der nächste Walzübergang erst dann aufgebracht wurde, sobald der gewünschte Temperaturabfall erreicht war. Zur Herstellung von Asphalt-Probeplatten der Abmessungen 50 x 50 cm² wurde eine 2,5 t-Laborwalze eingesetzt. Aus den Asphalt-Probeplatten wur-den Bohrkerne entnommen, die Raumdichten festgestellt und Spaltzugversuche (ITS) durchgeführt. Die Untersuchungen haben zunächst ergeben, dass die Walzbedingungen (Verdichtungsregime) und das Verdichtungstemperatur-Fenster (max./min.) asphaltspezifisch festzulegen sind. Weiterhin haben sich trotz weitgehend praxisrelevanter Simulierung der Abkühlvorgänge einige Fragen ergeben, zu deren Lösung weitere Forschungsarbeiten erforderlich sind: 1) Innerhalb der Asphalt-Probeplatten streuen (Inhomogenität) die Raumdichten und IST-Werte erheblich. 2) Der ITS ist ungeeignet, die mechanischen Eigenschaften unterschiedlich hergestellter Asphalt-Probeplatten differenziert anzusprechen. 3) Untersuchungen mit hohen Verdichtungsenergien werden empfohlen, um Mikro-Rissbildung zu erzeugen. 4) Überprüfung weite-rer Verdichtungsregime bei Variation der Walzgeschwindigkeit und Art des ersten Walzübergangs. Alle Untersuchungen sollen zu einem späteren Zeitpunkt anhand von In-situ-Arbeiten validiert werden.