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Detailergebnis zu DOK-Nr. 70383

Erfassung und Bewertung der Arbeit von Verkehrsverbünden: Entwicklung eines Instruments zur Erfassung und Bewertung sowie zum Vergleich der Arbeit von Verkehrsverbundorganisationen

Autoren O. Dümmler
Sachgebiete 5.3.4 Öffentlicher Personennahverkehr

Kaiserslautern: Institut für Mobilität und Verkehr, Technische Universität Kaiserslautern, 2016, XIV, 165 S., 64 B, 16 T, zahlr. Q, Anhang (Grüne Reihe H. 71). - ISBN 978-3-95974-013-5

Verkehrsverbünde in Deutschland haben heute eine hohe Relevanz für die Gestaltung des ÖPNV. Aktuell bestehen bundesweit 58 Verbünde, die circa 70 % des Bundesgebiets abdecken. Die Bandbreite der Verbünde ist dabei groß und reicht vom Landkreisverbund bis hin zur Abdeckung ganzer Bundesländer. Das Erfolgsmodell "Verkehrsverbund" hat jedoch auch negative Aspekte. Verbünde sind keine Instrumente zur Defizitbeseitigung. Die regelmäßig auszugleichenden Defizite werden durch die verschiedenen Institutionen der öffentlichen Hand getragen. Obwohl den Verbünden aus dem evidenten Umstand einer Mangelverwaltung ein Effizienzauftrag praktisch mit in die Wiege gelegt wird, ist bisher in der Verbundpraxis kein einheitliches Instrument vorzufinden, das das Handeln der Verbünde systematisch erfasst, eine Bewertung ermöglicht und gegebenenfalls einen Vergleich mit anderen Verbünden vornimmt. Ziel der Arbeit war es daher, ein Instrument zur Erfassung, Bewertung und zum Vergleich der Arbeit von Verkehrsverbundorganisationen aufzustellen. Hinsichtlich der Ziele und Aufgaben von Verbundorganisationen zeigen die Untersuchungsergebnisse, dass in der Praxis keine klare Verwendung der Begriffe Oberziele, Ziele und Aufgaben erfolgt. Oberziele liegen oft weit außerhalb des Wirkungsbereichs von Verkehrsverbünden und können somit nicht von diesen beeinflusst werden. Der Züricher Verkehrsverbund (ZVV) hat daher den Begriff der "lenkbaren Größe" eingeführt, der auch im Rahmen der Arbeit Verwendung findet. Die weiteren Untersuchungen zeigen, dass sich eine Bewertung nicht nur auf betriebswirtschaftliche Kennzahlen stützen kann, da der jeweilige Handlungsauftrag einer Verkehrsverbundorganisation, entgegen dem eines Wirtschaftsunternehmens, nicht nur an marktwirtschaftlich orientierten Erfolgs- und Effizienzkriterien ausgerichtet ist, sondern auch nicht gewinnorientierte Aufgaben der öffentlichen Hand, wie zum Beispiel die Daseinsvorsorge, einschließt.