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Detailergebnis zu DOK-Nr. 70578

Der Umgang mit dem Brückenbestand - ein Vergleich zwischen Deutschland und den USA

Autoren M. Curbach
O. Steinbock
M.P. Garibaldi
Sachgebiete 0.20 Straßen- und Verkehrswesen (Länderberichte)
15.0 Allgemeines, Erhaltung

Bauingenieur 91 (2016) Nr. 6, S. 215-226, 16 B, 9 T, 35 Q

Im Beitrag konnte lediglich ein kurzer Einblick in die unterschiedlichen Methoden bei der Bewertung des Brückenbestands Deutschlands und der USA gegeben werden. Zunächst lieferte der Blick auf den Brückenbestand einen Überblick über die Hintergründe der rechnerischen Bewertung. Hier wurde bei vergleichbaren Herausforderungen (steigende Verkehrszahlen und -lasten bei alternder Brückenstruktur) die Zusammensetzung des Brückenbestands und die Unterschiede erläutert. Der Anteil von standardisierten Bauweisen in den USA ist dabei überraschend groß. Gerade hier ergaben sich Parallelen zum Brückenbestand der ehemaligen DDR. Die Vorgehensweise bei der rechnerischen Bewertung wurde schemenhaft beschrieben. Das stufenweise Vorgehen ist dabei in den Richtlinien beider Länder enthalten. Auf Grundlage eines Vergleichs mit der Bemessung von Brückenneubauten werden bei der Nachrechnung in den nachfolgenden Schritten die Teilsicherheitsbeiwerte und die Belastung infolge Verkehr reduziert. Sowohl die Reduktion der Teilsicherheitsbeiwerte als auch der Lastmodelle wird dabei Schritt für Schritt der tatsächlichen Belastung angepasst. Bei weiterhin erfolgloser Nachweisführung können genauere Betrachtungen zum Beispiel mit verfeinerten Modellen oder Probebelastungen erfolgen. Wird auch hier die Zuverlässigkeit nicht erfüllt, sind Verstärkungs- oder Ersatzbaumaßnahmen zu prüfen. Während die prinzipielle Vorgehensweise ähnlich ist, ergeben sich im Umfang der Nachrechnung deutlichere Unterschiede. Gerade für die häufig vertretenen Standardbauweisen der USA ist die Vorgehensweise schematisiert. Basierend auf umfangreichen Untersuchungen wurde auf Grundlagen von Lastverteilungsfaktoren eine vereinfachte Schnittgrößenermittlung entwickelt. Die Nachweise beschränken sich zunächst auf die Nachweise im Grenzzustand der Tragfähigkeit. Erst bei Nichterfüllung erfolgt eine vertiefte Betrachtung. Die Nachweise, insbesondere der Umfang der Nachweise, sind im Vergleich zu den USA in Deutschland umfangreicher und detaillierter. Es ist anzumerken, dass die deutsche Richtlinie in erster Linie für den Brückenbestand in Westdeutschland geeignet ist. Dies konnte unter anderen auch an Untersuchungen zur Anwendung der Handlungsanweisung Spannungsrisskorrosion an Balkenreihentragwerken festgestellt werden. Weitere Erkenntnisse ergeben sich auch an Beispielen des im Abschnitt 2.3 beschriebenen Forschungsprojekts. Gerade für den Brückenbestand Ostdeutschlands können die teils vereinfachten Ansätze der USA für die Abschätzung gleichartiger Konstruktionen lehrreich sein. Es ist zu überlegen, ob diese bei der Fortschreibung der Nachrechnungsrichtlinie Berücksichtigung finden sollten.