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Detailergebnis zu DOK-Nr. 71136

Einfluss von Kalkhydrat auf die linear viskoelastischen Eigenschaften von Asphaltgemischen (Orig. engl.: Influence of hydrated lime on linear viscoelastic properties of bituminous mixtures)

Autoren D. Lesueur
H. Di Benedetto
C. Sauzéat
C.V. Phan
Sachgebiete 9.1 Bitumen, Asphalt
9.4 Chemische Stoffe, Kunststoffe (Haftmittel, Zusatzmittel)

8th RILEM International Symposium on Testing and Characterization of Sustainable and Innovative Bituminous Materials. Dordrecht u. a.: Springer, 2016 (RILEM Bookseries Vol. 11) S. 667-680, 11 B, 3 T, zahlr. Q

Kalkhydrat wird schon sehr lange als Zusatzstoff bei der Herstellung von Asphaltgemischen eingesetzt. Bei der Auswertung vorangegangener Forschungsvorhaben hat sich jedoch gezeigt, dass nur bei 59 % der untersuchten Asphalte ein Anstieg des Steifigkeitsmoduls aufgrund der Verwendung von Kalkhydrat nachgewiesen werden konnte. Im Beitrag wurden zwei Asphaltgemische mit identischer Sieblinie untersucht. Die eine Variante enthält ausschließlich Kalksteinfüller. Bei der zweiten Variante wurde 1/3 des Kalksteinfüllers durch Kalkhydrat ersetzt. Zu den verwendeten Gesteins- und Bitumenarten werden keine Angaben gemacht. Zur Untersuchung der beiden Varianten wurden einaxiale weggeregelte Zug-Druckversuche mit einer Dehnungsamplitude von 50 micrometer/m bei sinusförmiger Belastung durchgeführt. Die Tests wurden bei neun Temperaturen zwischen -25 und +52 °C und bei sechs beziehungsweise acht Frequenzen zwischen 0,003 und 10 Hz durchgeführt. Die Pause zwischen den Frequenzen betrug jeweils 5 min. Die Verformungsmessung erfolgte in axialer Richtung mit drei Extensometern, die im Abstand von 120° am Probekörper angebracht waren. Zusätzlich wurde die radiale Verformung in Probekörpermitte durch zwei berührungslose Sensoren aufgezeichnet. Die Probekörper hatten einen Durchmesser von 75 mm und eine Höhe von 140 mm (die Probekörper wurden aus Platten herausgebohrt). Die Versuchsergebnisse zeigen, dass das Superpositionsprinzip bezüglich Temperatur-Frequenz-Äquivalenz gilt. Die Verdichtungsrichtung sowie die Verwendung von Kalkhydrat haben keinen Einfluss auf die Shift-Faktoren. Der Einsatz von Kalkhydrat führt zu einem Anstieg des komplexen Moduls und seines Phasenwinkels. Die Ausprägung ist von Temperatur und Frequenz abhängig.