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Detailergebnis zu DOK-Nr. 71234

Probleme bei Aufgrabungen

Autoren H.-H. Weßelborg
M. Hülsbömer
Sachgebiete 7.9 Leitungsgräben, Rohrleitungen, Durchlässe
12.0 Allgemeines, Management

Straßen- und Tiefbau 70 (2016) Nr. 4, S. 16-18, 4 B, 6 Q

Die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung der Stadt Berlin hat im Jahr 2010 ein überarbeitetes Verwaltungsverfahren zur Steigerung der Ausführungsqualität von Aufgrabungsflächen eingeführt. Das Verfahren impliziert die stichprobenartige Bewertung der Ausführungsqualität von Aufgrabungen auf Basis eines Bewertungskatalogs, welcher aus verschiedenen Ausführungsmerkmalen für die typischen Deckschichtbauweisen Asphalt, Beton und Pflaster besteht. In Abhängigkeit von der Befestigungsart werden diese Merkmale ausgewertet und in ein normiertes Punkteschema überführt. Eine abschließende Punktesumme definiert den Qualitätslevel der wiederhergestellten Verkehrsfläche. Etwaige festgestellte Mängel sind in diesem Zusammenhang grundsätzlich zu beseitigen. Ein wissenschaftliches Begleitprojekt der Fachhochschule Münster in den Jahren 2010 bis 2013 hat das Kontrollsystem anhand von über 600 Kontrollprüfungen ausgewertet. Es zeigt sich, dass durch Kontrollen eine kontinuierliche Steigerung der Ausführungsqualität möglich ist und der Anteil an Mängeln und Ausführungsfehlern reduziert werden kann. Als Hauptursachen für unzureichende Qualität wurden die ungenügende Verdichtung von Asphaltbefestigungen, der Einbau von unzulässigem Material in den gebundenen Bauweisen Asphalt und Beton sowie die grundsätzliche Problematik der nicht fachgerechten Ausführung von Pflasterbefestigungen ermittelt. Durch das Wissen um die Mangelschwerpunkte sowie deren Ausprägung und Schwere, können diese gezielt saniert, aber auch vor dem Hintergrund von Schulungs- und Fortbildungsmaßnahmen präventiv reduziert oder vermieden werden. Eine iterative Fortschreibung des Managementsystems ermöglicht zudem ein frühzeitiges Reagieren bei sich ändernden Rahmenbedingungen und Anforderungen.