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Detailergebnis zu DOK-Nr. 71598

Berliner Meilensteine an Autobahnen in Bayern

Autoren R. Ruppmann
Sachgebiete 0.1 Straßengeschichte
6.0 Allgemeines

ABD Journal: Hauszeitung der Autobahndirektion Nordbayern (2017) Nr. 1, S. 41-44, 10 B, 3 Q

Autofahrer auf der A 8 von Salzburg nach München und dann weiter auf der A 9 nach Berlin kommen an fünf Berliner Meilensteinen ("Steine mit dem Bären) vorbei. Bis auf eine Ausnahme stehen sie alle auf der rechten Seite in gebührendem Abstand zur Richtungsfahrbahn nach Berlin. Das war vermutlich nicht immer so. Das "Archiv für Autobahn- und Straßengeschichte" fasst mit diesem Beitrag zum ersten Mal den Forschungsstand zu den Berliner Meilensteinen an bayerischen Autobahnen systematisch zusammen. Unter dem Eindruck des Kalten Krieges und des Aufstands am 17. Juni 1953 in Berlin, beschlossen die zuständigen Bundesministerien in einer Ressortabstimmung, an westdeutschen Autobahnen im Abstand von 100 km Erinnerungssteine aufzustellen. Die Anregung dazu hatte der Hamburger Verleger und CDU-Politiker Gerd Bucerius gegeben. Der Begriff "Meilenstein" lehnt sich an die im alten Preußen übliche Praxis an, Postkutschenrouten mit Entfernungsangaben in (preußischen) Meilen zu versehen. Ziel der Aktion war es, "die Verbundenheit der Deutschen Bundesrepublik mit Berlin zum Ausdruck zu bringen" und "auf Berlin als die eigentliche Hauptstadt Deutschlands hinzuweisen", wie es in einem Rundschreiben des Bundesministers für Verkehr (BMV) vom 24. November 1953 an die obersten Straßenbaubehörden der Länder heißt. Es enthielt für die insgesamt 17 Meilensteine, davon fünf in Bayern, genaue Vorgaben für die Aufstellungsorte an den westdeutschen Autobahnen sowie für die Beschriftung. Referenzpunkt für die Kilometerangaben auf den Meilensteinen war die Kopie des historischen preußischen Null-Meilensteins am Berliner Dönhoffplatz.