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Detailergebnis zu DOK-Nr. 71663

Mobilitätskennwerte für den motorisierten Individualverkehr aus Flottendaten

Autoren H. Rehborn
K. Bogenberger
J. Palmer
M. Koller
M.M. Auer
Sachgebiete 6.1 Verkehrserhebungen, Verkehrsmessungen

Straßenverkehrstechnik 61 (2017) Nr. 2, S. 87-93, 11 B, 4 T, 5 Q

Der motorisierte Individualverkehr wurde in der Vergangenheit punktuell an Detektoren erfasst oder in Mobilitätsstudien durch einzelne Kundenstichproben. Mit der anonymen Erfassung von ganzen Fahrzeugflotten durch Vernetzung und satellitengestützte Ortung (GPS: Global Positioning System) bietet sich die Möglichkeit, typische Mobilitätskennwerte wie durchschnittliche Fahrtstrecke und Fahrtzeit automatisiert zu erfassen und zu untersuchen. Dieses Verfahren bietet im Gegensatz zu Detektoren eine flächendeckende Erfassung, weist im Gegensatz zu den Mobilitätsstudien jedoch keine Aussagen über den Kontext einer Fahrt nach. Die im Beitrag vorgelegte Auswertung bezieht sich auf vier Wochen am Ende des Jahres 2015 und es werden Verteilungen für tageszeitabhängige Flottenauslastungen, Fahrtstrecken, Fahrtzeit und (tageszeitabhängige) Geschwindigkeiten ermittelt. Der Beitrag zeigt, dass die Statistik der Flottendaten mit den Ergebnissen aus bekannten Mobilitätsstudien gut übereinstimmt. In der Gesamtmenge aller Fahrten ist der Kurzstreckenanteil bis 15 km und bis 25 Minuten Fahrtzeit (zum Beispiel durch heute verfügbare Elektrofahrzeuge zu bewältigen) mit 75 % wesentlich größer als der von längeren Autobahnfahrten. Die insgesamt gefahrenen Durchschnittsgeschwindigkeiten in der untersuchten Fahrzeugflotte liegen bei circa 36,7 km/h (am Sonntag signifikant höher mit ca. 44 km/h).