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Detailergebnis zu DOK-Nr. 71799

Baumwurzeleinwuchs bei Geh- und Radwegen: Wirkung von Baustoffeigenschaften und Bauweisen auf die Durchwurzelbarkeit und Ansätze zur Schadenvorbeugung

Autoren V. Stengel
Sachgebiete 5.7 Landschaftsgestaltung, Ökologie, UVP
11.9 Rad-, Moped-, Gehwegbefestigung

Hannover, Universität, Dissertation, 2016, XVI, 163 S., 121 B, 62 T, zahlr. Q. - Online-Ressource: verfügbar unter: http://edok01.tib.uni-hannover.de/edoks/e01dh16/858910128.pdf

Das Dickenwachstum von in den angrenzenden Schichten der Geh- und Radwege eingedrungenen Baumwurzeln kann unterschiedliche Schadbilder verursachen. Diese hängen von den verschiedenen Wegebauweisen ab. Die Schäden stellen insbesondere für Städte und Kommunen ein Problem dar, da diese in der Verkehrssicherungspflicht stehen und Schäden an Geh- und Radwegen meist kostenintensiv beseitigt werden müssen. Das anwendungsorientierte Ziel der Arbeit war es, die Wirkung von Baustoffeigenschaften und Bauweisen auf die Durchwurzelbarkeit zu untersuchen und daraus mögliche schadenvorbeugende Ansätze für den Geh- und Radwegebau an Baumstandorten abzuleiten. Als Ergebnis kann aufgezeigt werden, dass handelsübliche ungebundene Bettungsstoffe ein Einwurzeln grundsätzlich ermöglichen. Der Einfluss von Modifikationen bodenphysikalischer und bodenchemischer Baustoffeigenschaften und ungebundener Bauweisen auf das Wurzelwachstum kann insgesamt als gering eingestuft werden. Eine deutliche Minimierung der Durchwurzelbarkeit kann durch zwei Ansätze aufgezeigt werden, bei denen unabhängig vom artspezifischen Wurzelwachstum vermutlich eine schadenvorbeugende Wirkung für den Geh- und Radwegebau an Baumstandorten gegeben ist. Zum einen ist eine Verminderung durch die Verwendung von Bettungsstoffen mit erhöhtem Schluffanteil zu erzielen. Zum anderen weisen im Vergleich zu den ungebundenen Bauweisen die hydraulisch gebunden Bauweisen eine deutliche Verminderung in der Durchwurzelbarkeit auf. Bei beiden Bauweisen bestehen jedoch hinsichtlich der fachgerechten Anwendungen Risiken, die im Rahmen einer aufmerksamen Planung einer Abwägung bedürfen. Gesamtheitlich sollte der Fokus der Schadenvorbeugung im Fernhalten von Baumwurzeln aus dem Oberbau des Wegebaus durch geeignete Wurzelbarrieren und Randeinfassungen gesehen werden.